Kardinal Marx: Kirche und Kunst setzen Zeichen der Hoffnung
Dies sei besonders in Zeiten von Krieg, unschuldiger Opfer und dem Gedanken der Sinnlosigkeit wichtig, wenn es den Anschein habe, alles gehe, wie es Mephisto in Johann Wolfgang von Goethes „Faust“ sage, zugrunde. Schon in der Pandemie sei die Zerbrechlichkeit des Lebens deutlich geworden; und auch die Kirche sei in einem „sehr zerbrechlichen Zustand“.
Unterbrechung für das Geheimnis Gottes
Der katholische Theologe Johann Baptist Metz habe, so Marx, als kürzeste Definition für Religion einmal genannt: „Doppelpunkt Unterbrechung.“ Das könne man genauso von der Kunst sagen, die den Prozess des Alltäglichen unterbreche. Es gehe darum, Atem zu holen, hinzuschauen, zu denken und neue Möglichkeiten zu erkunden. Auf diese Weise könne der Hoffnung und Gott wieder Raum gegeben werden.
Unterbrechung bedeutet nach den Worten des Kardinals, den Raum zu öffnen, „nicht für das, was wir immer machen und was wir wollen", sondern für das Geheimnis Gottes“. Dazu gehöre auch Schweigen und Hinhören. Das Gebet sei nicht etwas, mit dem der Mensch Gott bewegen könne, etwas anderes zu tun. Das sei eine sehr menschliche Vorstellung. Vielmehr gebe das Gebet einen neuen Horizont vor und öffne Augen und Herzen.
Erzbischof Schick: Gott kann aus uns neue Menschen machen
In Nürnberg sagte der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick, der Aschermittwoch und die Fastenzeit sollten die Menschen bekehren, die Krisen der Zeit so in den Griff zu bekommen: „Gott kann Krieg und Terror, Aggression und Gewalt zum Frieden und zur Versöhnung wenden. Er kann aus uns neue Menschen machen und die Welt befrieden.“
Mit dem Aschermittwoch beginnt die 40-tägige Fastenzeit, in der sich die Christen auf das Osterfest vorbereiten. Dabei wird in den Gottesdiensten der Ritus der Aschenauflegung gepflegt. Dazu spricht der Geistliche die Worte: „Bedenke Mensch, dass du Staub bist und wieder zum Staub zurückkehren wirst“. Der „Aschermittwoch der Künstler“ wurde von dem katholischen Schriftsteller und Diplomaten Paul Claudel nach dem Zweiten Weltkrieg in Paris begründet. Er wird mittlerweile in mehr als 100 Städten weltweit gefeiert.
(kna – mg)
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