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D: 2021 elf neue Vorwürfe sexuellen Missbrauchs in Berlin angezeigt

Dem Erzbistum Berlin sind im vergangenen Jahr elf neue Vorwürfe „sexuellen Missbrauchs oder sexueller Übergriffe“ an Minderjährigen oder erwachsenen Schutzbefohlenen durch Kirchenmitarbeiter gemeldet worden.

In einem der drei aktuellen Sachverhalte sei ein Geistlicher beschuldigt worden, bei den älteren Sachverhalten - die teils „deutlich länger als zehn Jahre“ zurückliegen sollen - richteten sich sechs Vorwürfe gegen Geistliche. Davon seien zwei bereits in dem vor einem Jahr veröffentlichten Missbrauchsgutachten der Anwaltskanzlei Redeker Sellner Dahs für das Erzbistum erwähnt. Alle fünf beschuldigten Geistlichen seien bereits verstorben, so das Erzbistum.

Insgesamt 112 Verdachtsfälle

Seit 2002 gebe es damit insgesamt 112 Verdachtsfälle von sexualisierter Gewalt, die bis in das Jahr 1947 zurückgehen. Derzeit werde eine kirchenrechtliche Voruntersuchung in einem Fall geführt. Alle Sachverhalte seien den staatlichen Ermittlungsbehörden mitgeteilt. Nicht erfasst sind in dem Zwischenbericht Verdachtsfälle, die bei Orden im Bereich des Erzbistums eingegangen sind.

Anerkennungsleistungen

Im vergangenen Jahr wurden nach weiteren Angaben des Erzbistums zehn Zweitanträge und neun Erstanträge auf Leistungen in Anerkennung des Leids von Betroffenen sexuellen Missbrauchs gestellt. Davon seien bisher von der Unabhängigen Kommission für Anerkennungsleistungen der deutschen Bistümer sieben entschieden und den Betroffenen insgesamt 169.000 Euro zugesprochen worden. Seit 2002 hätten Betroffene insgesamt 38 Anträge gestellt.

Die beauftragten Ansprechpersonen für Hinweise auf sexualisierte Gewalt durch Mitarbeitende des Erzbistums, Dina Gehr Martinez und Torsten Reinisch, nehmen weiterhin Anzeigen sowie Anträge auf Anerkennungsleistungen an, so das Erzbistum.

(kna/pm - cs)
 

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01. März 2022, 14:03