Vatikan/Ö: „Bildungspakt“ des Papstes umsetzen
In seinem Festvortrag im Wiener Erzbischöflichen Palais erinnerte er an das Anliegen des Papstes, Kinder und Jugendliche zur Hauptzielgruppe zu machen: „Wir müssen in junge Menschen investieren, damit sie zu Protagonisten in einer Welt werden, die immer mehr Verantwortung und Beteiligung einfordert“, sagte Zani.
„Einer Vision verpflichtet“ - unter diesem bezeichnenden Titel widmeten sich Verantwortliche des katholischen Schulwesens am 27. und 28. April in Wien in dem Symposium aktuellen Herausforderungen. 120 Bildungsfachleute aus zwölf europäischen Ländern und aus Übersee, darunter Vertreter des Verbands der europäischen katholischen Schulen (CEEC), nahmen an der Tagung teil.
Laut den Worten des Kurienerzbischofs wolle die katholische Kirche einen substanziellen „Beitrag zur Erneuerung der pädagogischen Leidenschaft für die und mit den jüngeren Generationen“ leisten. Die Pandemie und jetzt der Krieg in der Ukraine sorgten für einen „Epochenwechsel“. Es gelte zu lernen, mit damit verbundenen Ungewissheiten zu leben und auch „den Mut zu haben, negativen Kräften zu widerstehen“. Gelingen könne dies durch ein globales „Dorf der Bildung“, was laut Zani möglich sei durch eine zusammenhängende und -arbeitende Menschheit mit Führungspersönlichkeiten, die darauf bereits jetzt nicht nur intellektuell, sondern auch ausgestattet mit Werten wie Verantwortungsbewusstsein und Gemeinschaftssinn vorbereitet werden sollten.
Mit „Humanisierung der Bildung“ gegen Krisen
Das Vatikan-Dikasterium für das Bildungswesen habe sich im letzten Jahrzehnt mehrfach in verschiedenen Dokumenten mit aktuellen Herausforderungen befasst, informierte der Erzbischof. Er nannte dazu Probleme wie die brüchig gewordene Kommunikation zwischen den Generationen und die Verunsicherung vieler Eltern über ihre Rolle als Erziehende, weiters den voranschreitenden „Transhumanismus“ mit dem Ziel, den Menschen etwa mit Biotechnologie zu „verbessern“, neue, mit einem Verlust von Geschichtsbewusstsein verbundene aggressive Nationalismen, die gestörte Beziehung zwischen Mensch und Natur bzw. Umwelt und auch die Säkularisierung der westlichen Gesellschaften, die mit einer „Aushöhlung der Grundwerte“ verbunden sei. All das erfordere Maßnahmen zu einer „Humanisierung der Bildung“, die auch die katholische Kirche ergreifen wolle, versicherte Zani.
Veranstaltet wurde die zweitägige Konferenz vom Interdiözesanen Amt für Unterricht und Erziehung (IDA), dessen Leiterin Andrea Pinz moderierte. Beim abschließenden Festvortrag Zanis waren auch Österreichs Schulbischof Wilhelm Krautwaschl und Kardinal Christoph Schönborn als Gastgeber im Palais anwesend.
(kap – pr)
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