Österreich: Bischofskonferenz verurteilt Massaker von Butscha
Die Bilder, die von einem gezielten Massaker an Zivilisten zeugten, seien Ausdruck einer „erschütternden Eskalation" der Gewalt: „Dieses Grauen ist ein Sakrileg, eine himmelschreiende Sünde", so der Vorsitzende von Österreichs Bischofskonferenz in der Stellungnahme vom Montag.
Gebet für die Opfer und um Reue für die Täter
Auch der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hatte sich schockiert über die Berichte und Bilder aus Butscha gezeigt, einem Vorort von Kiew, den die ukrainische Armee am Sonntag zurückerobert hatte. In dem Ort soll es zu regelrechten Hinrichtungen von Zivilisten durch russische Soldaten gekommen sein. „Ich bete für die Opfer und die Hinterbliebenen - und um Reue für die Täter“, so der Limburger Bischof.
„Die Ermordung von Zivilisten ist auch im Krieg ein schweres Verbrechen, das gesühnt werden muss“, erklärte Bätzing ebenso am Sonntagabend auf Twitter. „Die russische Armee, Justiz und Regierung sind verpflichtet, gegen die Verantwortlichen vorzugehen, sonst handeln sie selbst kriminell.“
Der Primas der anglikanischen Kirche, Justin Welby, sagte zu den Bildern aus Butscha, sie zeigten wie „mit dem Krieg der Verlust unserer Menschlichkeit" eintritt. „Mögen die, die diesen Kampf gegen das Volk der Ukraine anführen ihre Menschlichkeit wiederfinden und dieses widerwärtige Töten von Gottes kostbaren Kindern einstellen", schrieb der Erzbischof von Canterbury auf Twitter.
UN-Menschenrechtsrat fordert Aufklärung
Auch die UN-Menschenrechtskommissarin Michele Bachelet äußerte sich entsetzt über die Bilder der getöteten Zivilisten in Butscha. Die Berichte von dort und aus anderen ukrainischen Regionen weckten „schwerwiegende und beunruhigende Fragen nach möglichen Kriegsverbrechen, gravierenden Verstößen gegen das humanitäre Völkerrecht und schwerwiegenden Verletzungen des internationalen Völkerrechts", erklärte sie am Montag in Genf. Alle Leichen müssten exhumiert werden, verlangte Bachelet. Dabei gehe es um die Identifikation der Toten, damit die Angehörigen informiert werden könnten, aber auch um die Feststellung der Todesursache und die Beweissicherung. Die UN-Menschenrechtskommissarin rief nach unabhängigen Untersuchungen, um Wahrheit, Gerechtigkeit und Verantwortlichkeit sicherzustellen. Weiter gehe es auch um Entschädigungen für die Opfer und ihre Familien, sagte Bachelet.
(kap/kna-sst)
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