Mehr als 4.300 Ordensleute wirken in Österreich
Mit Stichtag 1. Januar 2021 gab es demnach in Österreich 4.310 Ordensleute in 193 Ordensgemeinschaften. Im Jahr 2020 lag die Zahl bei 4.507.
An der Verteilung von circa zwei Drittel Ordensfrauen und einem Drittel Ordensmännern änderte sich wenig. So gibt es in den 106 Frauenorden insgesamt 2.822 Schwestern, in den 87 Männerorden 1.488 Patres und Brüder.
„Wir wissen, dass wir älter und weniger werden“
Der Hauptgrund für den Rückgang der Gesamtzahlen liege in der Altersstruktur der Ordensangehörigen, vor allem bei den Frauenorden, so die Ordenskonferenz: 63 Prozent der Ordensschwestern sind mindestens 75 Jahre alt. Bei den Männerorden liegt der Anteil in dieser Altersgruppe bei 29 Prozent.
„Wir wissen, dass wir älter und weniger werden“, betonte die Generalsekretärin der Österreichischen Ordenskonferenz, Schwester Christine Rod. Man wolle sich von dieser Entwicklung aber nicht lähmen lassen, sondern auch das würdigen, was die vielen älteren Schwestern geleistet und aufgebaut haben. Dass, bedingt durch das Alter, viele Ordensleute aus dem öffentlichen Bild verschwinden, sei ein Verlust, auch für die Gesellschaft, zeigte sie sich überzeugt. Orden seien aber auch so etwas wie „Kompetenzzentren“ für den Umgang mit den Schwierigkeiten des Alterns.
Besonderes Engagement in Schulen und Spitälern
Weitere Zahlen: 191 Ordensleute sind im Laufe des Jahres 2021 verstorben (50 Männer und 141 Frauen). Die Zahl der Ordenseintritte war, mit insgesamt 35 Personen, im vergangenen Jahr leicht steigend. 23 Ordensleute legten 2021 die ewige Profess, also das Versprechen, sich auf Lebenszeit an eine Gemeinschaft zu binden, ab. Die Ordensgemeinschaften rechnen mit voraussichtlich 11 Priesterweihen im Jahr 2022.
Als wichtiges Betätigungsfeld von Ordensgemeinschaften in Österreich zählen unverändert der Schulbereich sowie das Spitalswesen. So betrug die Anzahl von Schülerinnen und Schülern an den 218 Ordensschulen in ganz Österreich ca. 52.000. Die Ordensspitäler behandelten 1, 8 Millionen Patienten in 23 Einrichtungen, die insgesamt über 8.000 Betten verfügen. Damit befindet sich österreichweit jedes fünfte Spitalsbett in einem Ordensspital.
Trotz all der Herausforderungen, die das Jahr 2021 mit sich brachte, wollen die Ordensgemeinschaften mit Zuversicht in die Zukunft schauen. „Gemeinsam fanden und finden wir Lösungen und Wege, um unsere Arbeit in der Seelsorge, in den Schulen, in den Krankenhäusern zum Wohle der Menschen weiterzuführen“, betonte der Vorsitzende der Österreichischen Ordenskonferenz, Erzabt Korbinian Birnbacher. Den Schwachen und Ärmeren zu helfen und zur Seite zu stehen, sei eine wichtige Verantwortung der Orden.
Einen starken Fokus haben die Ordensgemeinschaften 2021 auf den Klimaschutz und die Schöpfungsverantwortung gelegt, berichtete die zweite Vorsitzende der Ordenskonferenz, Schwester Franziska Bruckner. Mit der Aktion „5 vor 12“ habe im vergangenen Oktober ein lautstarkes Zeichen für den Klimaschutz gesetzt. Am 4. Oktober läuteten deshalb in ganz Österreich zahlreiche Glocken von Ordenskirchen, erinnerte die Generaloberin der Gemeinschaft der Franziskanerinnen Amstetten.
Eintreten für Klimaschutz
„Es war eine eindrucksvolle Mahnung, dass nicht mehr viel Zeit bleibt, um Verantwortung zu übernehmen, eine Klimawende einzuleiten und somit das Geschenk Gottes, unser Leben und die Schöpfung, zu retten“, so Bruckner. Nur gemeinsam könne man den globalen Herausforderungen der Klimakrise begegnen und mit dem eigenen guten Beispiel Maßstäbe für andere setzen.
Unter dem Jahresmotto „#gemeinsam“ haben die Ordensgemeinschaften das Jahr 2021 begangen. Es war das dritte und letzte Motto der Serie „wach.einfach.gemeinsam“. Diese Übersetzung der Gelübde - Gehorsam, Armut, Ehelosigkeit - nach denen Ordensleute leben, solle auf einfachem und zugänglichem Weg das Lebensmodell der Ordensgemeinschaften in Österreich näherbringen, so die Orden.
(kap – sk)
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