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Der Bischof von Bozen-Brixen, Ivo Muser Der Bischof von Bozen-Brixen, Ivo Muser 

Brixen: Kostbares Geschenk des Friedens nie aufs Spiel setzen

Bei der Feier zum 26. Schützenfest der Region Passeier, an der Schützen aus Südtirol, Tirol, Bayern und dem Trentino teilnahmen, betonte der Bischof von Bozen-Brixe, Ivo Muser, man dürfe das kostbare Geschenk des Friedens niemals aufs Spiel setzen.

Bei der Feier zum 26. Schützenfest der Region Passeiertal nahmen Schützen aus Südtirol, Tirol, Trentino und Bayern teil.  Der Bischof von Bozen-Brixen, Ivo Muser, stand der Feier vor und verwies dabei auf die Geschichte des 20. Jahrhunderts mit seinen menschenverachtenden Ideologien, die eine Mahnung bleiben müsse. Die Verurteilung des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine sei nur dann glaubwürdig,  „wenn wir mit Entschlossenheit für ein friedliches Zusammenleben, für die Einheit in der Vielfalt kämpfen, hier in Südtirol und überall in Europa, wo sich verschiedene Sprachen, Ethnien, Kulturen und Religionen begegnen und gegenseitig bereichern können".

Noch nie hätte es eine derart lange Friedensperiode gegeben, wie sie heute zu erleben sei, und das Schützenfest sollte die Dankbarkeit stärken – für die Möglichkeiten und Talente in deren Leben sowie die Gemeinschaft, in der die Menschen „eingebettet“ seien und von der sie unterstützt werden. Bischof Muser verweist in seiner Predigt darauf, „dass Friede niemals aufs Spiel gesetzt werden darf.“  Und „Wir sagen ein klares Ja", fuhr er fort, „zum europäischen Friedensprojekt, das aus alten Feinden Partner und Freunde macht. Dies ist auch eine Verpflichtung für die Gesellschaft, die Politik und die Kirche unseres Landes mit ihrer Berufung, eine Brückenfunktion zu übernehmen".

In seiner Ansprache an die Schützen betonte der Bischof, dass auch ein Ereignis wie das interregionale Fest in Passeier  „uns dazu einlädt, den anderen zu respektieren und uns hilft, die Vielfalt nicht nur als Herausforderung, sondern als Ressource zu erleben. Jede Form der Abschottung, des Nationalismus, des Populismus, des Extremismus und des mangelnden Respekts vor der Kultur, der Sprache und der Religion des anderen verstößt gegen das Gebot der Liebe des Herrn, das die Identitätskarte von uns Christen."

(sir - mr)

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16. Mai 2022, 14:40