D: Solidarität mit der Ukraine - Glockengeläut für den Frieden
„Dieser Katholikentag soll ein starkes Zeichen für den Frieden aussenden", sagte der gastgebende Bischof Gebhard Fürst. Die Präsidentin des Zentralkomitees der Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, fügte hinzu, der Katholikentag sei „gerade in diesen Zeiten" wichtig. Zentrale Themen seien neben dem Krieg die sozialen Folgen der Pandemie und Reformen in der katholischen Kirche. Außerdem gehe es etwa um Glaubensfragen, die Klimakrise und um gerechteres Wirtschaften. Vertreten sind auch Gruppen wie Maria 2.0, die sich für Reformen in ihrer Kirche stark machen. Einen eigenen „Katholikentag von unten" gibt es in Stuttgart nicht mehr. „Wir sind Kirche"-Sprecher Christian Weisner sagte im Vorfeld des Treffens vor Journalisten: „Jetzt sind wir Reformgruppen und die Reformthemen Teil des Katholikentages."
Die Organisationen bekräftigten die Forderung nach einer Priesterweihe für Frauen und weiteren Modernisierungen, wie sie im Projekt des Synodalen Weges der katholischen Kirche in Deutschland beraten werden. „Es ist ein neuer Weg, aber kein deutscher Sonderweg", sagte Weiser mit Blick auf die Initiative, die im Ausland auch Kritik ausgelöst hat. Der 102. Deutsche Katholikentag steht unter dem Motto „leben teilen" und dauert bis Sonntag. Erwartet wird auch Kanzler Olaf Scholz (SPD). Nach Angaben der Veranstalter sind bisher 25.000 Teilnehmende angemeldet, davon 19.000 Dauergäste. Dass weniger Menschen kämen als früher, sei vermutlich nicht nur auf die lange ungewisse Corona-Lage zurückzuführen, betonte Fürst.
Kritische Stimmen zu DBK-Vorsitzenden
Auch die aktuelle Krise der katholischen Kirche spiele eine Rolle. Kritisch äußerten sich Fürst und Stetter-Karp über das Verhalten des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, des Limburger Bischofs Georg Bätzing. Einem Medienbericht zufolge hatte er vor Jahren einen Priester befördert, obwohl er von Vorwürfen sexueller Belästigung gewusst und den Geistlichen dafür ermahnt hatte. „Ich bin perplex und überrascht. Ich kenne den Fall jetzt nicht genau. Aber ich würde in meiner Diözese so etwas niemals tun", sagte Fürst. Bei der Aufarbeitung von Missbrauch dürften sich die Bischöfe „nicht mehr viele Fehler erlauben", fügte Stetter-Karp hinzu.
(kna - mr)
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