Südtirol: Neue Arbeitsgruppe für Homosexuelle im Bistum Bozen
Die neue diözesane Stelle ist beim Amt für Ehe und Familie des Bistums Bozen-Brixen angesiedelt. Sie wendet sich an Menschen unterschiedlicher sexueller Orientierungen, die sich im Glauben verbunden und der katholischen Kirche zugehörig fühlen oder in ihr Heimat finden möchten.
Man werde sich dafür engagieren, dass sich Menschen unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung in der Kirche beheimatet fühlen können, erklärte Amtsleiterin Johanna Brunner laut Mitteilung der Diözese Bozen-Brixen bei einer Pressekonferenz im Bozner Pastoralzentrum. „Es geht in unserer Arbeitsgruppe um ein gemeinsames Unterwegssein in den Fragen des Lebens und des Glaubens, bei dem spürbar und erfahrbar werden soll, dass Menschen auf ihrem manchmal schwierigen Lebensweg nicht allein sind", schilderte Brunner zur Zielsetzung.
Begegnungsmomente im Glauben ermöglichen
Die achtköpfige Arbeitsgruppe wolle Menschen vernetzen und „Begegnungsmomente im Glauben" ermöglichen, hieß es bei der Vorstellung. Darüber hinaus zielt die Arbeit auf die Sensibilisierung für Themen und Lebensrealitäten queerer gläubiger Menschen und ihrer Familien in der Diözese. Ziel ist auch der Abbau von Tabuisierung, Ausgrenzung und Diskriminierung. Das englische Wort „queer" ist ein Sammelbegriff für sexuelle Minderheiten, unter denen Homosexuelle die größte Gruppe sind.
Bereits umgesetzt wurde eine Wanderausstellung, die unter dem Titel „Unsichtbar sichtbar - Gleichgeschlechtlich Liebende in der Kirche" die Lebensgeschichten von queeren Menschen in Südtirol zeigt. Die lebensgroßen Figuren können von Pfarren oder Organisationen ausgeliehen werden. Ein weiteres Projekt der Arbeitsgruppe ist eine Serie von Videoclips, in denen Menschen quer durch alle Alters- und Sprachgruppen Antworten verschiedene Fragen zu Kirche und Sexualität geben.
Diözesane Arbeitskreise zur Homosexuellenpastoral sind inzwischen in vielen deutschsprachigen Bistümern eingerichtet, so etwa in der benachbarten Diözese Innsbruck.
(kap – gs)
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