D: 13 Millionen Euro für Missbrauchsopfer
Diese Zahlen gehen aus der neuen „Arbeitshilfe Katholische Kirche in Deutschland – Zahlen und Fakten 2021/22“ hervor, die die Deutsche Bischofskonferenz an diesem Donnerstag in Bonn veröffentlicht hat. Die Arbeitshilfe enthält Daten aus der kirchlichen Statistik und informiert über Zahlen des Jahres 2021 sowie aktuelle Entwicklungen bis in das Jahr 2022. Die Eckdaten der (Erz-)Bistümer, die die Deutsche Bischofskonferenz bereits am 27. Juni 2022 veröffentlicht hat, wurden für die Arbeitshilfe aufbereitet. Einordnende Beschreibungen ergänzen das Gesamtbild der katholischen Kirche in Deutschland und zeigen auch, was sie international leistet.
Frauen in kirchlichen Leitungspositionen
Der Broschüre kann man darüber hinaus entnehmen, dass die Anzahl von Frauen in kirchlichen Leitungspositionen in den vergangenen Jahren stetig zugenommen habe. Nach 2013 habe die Deutsche Bischofskonferenz 2019 eine Erhebung zur Anzahl von Frauen in Leitungspositionen deutscher Ordinariate und Generalvikariate veröffentlicht: Auf der oberen Leitungsebene zeigte sich ein Zuwachs von sechs Prozentpunkten auf 19 Prozent. Um den Anteil von Frauen in Leitungspositionen in der katholischen Kirche in Deutschland zu erhöhen, hat der Hildegardis-Verein e. V. bereits 2015 in Kooperation mit der Deutschen Bischofskonferenz das Programm „Kirche im Mentoring – Frauen steigen auf“ entwickelt. Im Jahr 2022 hätten bereits 161 Mentees das Mentoring erfolgreich abgeschlossen. 33 weitere Tandems würden in den kommenden Monaten starten, heißt es in der Broschüre.
Vier Themenschwerpunkte
Die vier Schwerpunktthemen der Arbeitshilfe seien geprägt durch die angespannte Lage von Kirche und Gesellschaft in Deutschland und weltweit; sie zeigten zugleich christliche Perspektiven auf: Kirche, Jugend und Digitalisierung – Katholische Friedensethik – Pilgerseelsorge im Ausland sowie ein Beitrag von Bischof Georg Bätzing, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, zum Thema Kirchenaustritte – ein Weckruf. Bischof Bätzing betont in seinem Beitrag, dass Kirchenaustritte von besonders verbundenen Gläubigen ihm zu denken geben: „Oft lange in Gemeinde, Liturgie und Caritas engagiert, wenden sich diese Menschen tief enttäuscht ab, manche fügen ausdrücklich hinzu: ‚um meinen Glauben zu retten und geheilt leben zu können‘. Das zu erfahren, tut mir einfach nur weh.“ Allerdings hebt Bischof Bätzing hervor: „Die Kirche wird getragen von einer starken Idee, (…) von der faszinierenden Gestalt Jesu Christi und seines befreienden Evangeliums. Ich teile die Einschätzung, dass dieses Evangelium ohne die Kirche rasch versandet; es braucht einen institutionellen Rahmen, um weitergetragen zu werden.“
Katholische Friedensethik
Im Beitrag Katholische Friedensethik wird der Vorrang gewaltloser Mittel im Einsatz für den Frieden betont. Unverrückbar gilt aber auch, „dass jeder Staat im Falle eines Angriffs von außen das Recht auf Selbstverteidigung hat“. In Situationen wie derzeit in der Ukraine, dürften andere Länder dem Opfer einer Aggression (etwa durch Waffenlieferungen) auch zur Seite stehen. Dies allerdings sei der Extremfall, dem immer ein Moment des Scheiterns innewohne. Verwiesen wird auch auf spezialisierte Friedensdienste der Kirche, zum Beispiel den bei AGIAMONDO angesiedelten Zivilen Friedensdienst, über den derzeit 90 Experten weltweit im Einsatz sind. Sie unterstützen die Partner vor Ort in ihrem Wirken für Konfliktbewältigung und Frieden.
Verschiedene Felder der Seelsorge sowie spezielle Bereiche wie Caritas, Medien, Kultur und Hilfswerke sowie Frauen in der Kirche sind nur einige weitere Themen, die sich neben den statistischen Zahlen zu Taufen, Trauungen und vielem mehr in der Broschüre wiederfinden.
(pm – mg)
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