D: Für mehr Dialog auf Augenhöhe
Im Juni wurde die Eingabe der DOK der vatikanischen Ordenskongregation zugeleitet, wie die Ordensoberen an diesem Freitag mitteilten. Der DOK-Vorstand hatte die Ordensleute in Deutschland im Vorfeld zur Beteiligung an dem Prozess eingeladen; eine Vielzahl von Ordensfrauen und -männern hat daraufhin an Online-Treffen und Gruppenarbeiten teilgenommen.
Die Eingabe wurde in voller Länge auch im Internet veröffentlicht. Die Ordensleute sehen, wie sich daraus ergibt, den vatikanischen synodalen Prozess im engen Zusammenhang mit dem „Synodalen Weg“, der derzeit in Deutschland beschritten wird. Sie sehen sich dabei als Weggefährtinnen und Weggefährten aller Getauften: Gemeinsam mit ihnen gestalten „wir Ordenschristen Kirche aus unseren jeweiligen Charismen heraus aktiv mit“.
Eine Heimat auch für Enttäuschte
Der Text erinnert daran, dass Ordensfrauen und -männer mit vielfältigen Menschen in Kontakt stehen und in ihrem Engagement – etwa für Frieden, Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung – mit ihnen verbunden sind. Wo sich Menschen enttäuscht von der Kirche abwenden, fänden manche von ihnen in den Ordensgemeinschaften, bei den Ordensleuten und in ihren Gottesdiensten eine Heimat, die die Kirche ihnen sonst oft nicht mehr biete. Daraus ergibt sich für die Ordensfrauen und -männer beim Synodalen Weg, dass sie „nicht nur für sich selbst sprechen, sondern anderen eine Stimme geben, aus Liebe und Nähe zu Gott und den Menschen“.
Die Eingabe geht unter anderem auch auf die Erfahrungen aufgrund des Priestermangels und in der Pandemie ein, dass Eucharistiefeiern häufig nicht möglich waren und sind. Erfahrungen mit Formen von Wortgottesdiensten seien in dieser Situation positiv gewesen. Der Dialog zu unterschiedlichen Formen, Liturgie zu feiern, sei eines der Felder, auf dem „Synodalität manchmal schon gelingt, und oft noch gelernt werden muss“.
Viele Ordensleute wünschten sich in diesem Zusammenhang „eine deutliche Öffnung; viele von uns – darunter auch eine große Anzahl von Männern – bis hin zur Weihe von Frauen“. Mit Blick auf andere christliche Konfessionen erinnern die Ordensfrauen und -männer an die Sehnsucht nach der Einheit der Kirche auch in der Eucharistiefrage.
Dass die Kirche „dringend der Erneuerung bedarf“ steht für die große Mehrheit der deutschen Ordensleute außer Frage, auch wenn über Details und konkrete Wege „nicht immer Einigkeit“ herrsche. Nicht zuletzt deshalb äußert der Text die Hoffnung, dass „das gesamte Volk Gottes auch 2023 repräsentativ an der Entscheidungsfindung in der Bischofssynode beteiligt wird“. Es sei notwendig, dass sich im kirchlichen Miteinander ein synodaleres Verfahren durchsetze, „auch gegenüber Ordensleuten, besonders den Ordensfrauen“.
Angstfrei auf dem Weg
Der Einsatz der Ordensleute gelte einer Kirche, die gemeinsam „als Lehrende und Lernende auf dem Weg“ ist, um ihrem Auftrag gerecht zu werden. Diesen Weg könne man angstfrei gehen, wenn man auf die göttliche Zusage baue: „Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“
Die Deutsche Ordensobernkonferenz (DOK) vertritt die Interessen der Ordensgemeinschaften in Deutschland mit rund 11.800 Ordensfrauen und rund 3.400 Ordensmännern, die in etwa 1400 klösterlichen Niederlassungen leben.
(pm – sk)
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