Österreich: „Abtreibung verletzt die Gesellschaft“
„Abtreibung verletzt die Gesellschaft - es wäre für alle besser, es würde weniger Abtreibungen geben“, schreibt Steindl. Sie vermisse daher auch „das Engagement des Staates für Prävention und für die Unterstützung von Frauen, die ungeplant schwanger wurden“. Schwangerenberatung zum Beispiel und Überbrückungshilfen gebe es nach wie vor vorwiegend durch das private Engagement und durch freiwillige Spenden.
Gegen die Verharmlosung
Ein solches staatliches Engagement zur Unterstützung ungeplant schwangerer Frauen und auch zur Motivforschung, für die sich „aktion leben“ seit Langem einsetze, widerspreche im Übrigen nicht der Entscheidungsfreiheit von Frauen, betonte Steindl: „Ich bin für die Entscheidungsfreiheit von Frauen, aber gegen die Verharmlosung von Abbrüchen.“
Besonders tue ihr leid, dass eine Versachlichung in Österreich bisher unterblieben sei: „Wir stehen blind vor einer ideologisch aufgeheizten Debatte und wissen nicht, was in Österreich eigentlich los ist“, so Steindl. „Wir brauchen endlich Daten und Fakten, also eine evidenzbasierte Basis für einen vorurteilsfreien Dialog. Die entscheidenden Fragen sind, warum Frauen ungeplant schwanger werden, was sie in der Situation bewegt und welche Möglichkeiten sie vorfinden.“
Ursachenforschung und Dokumentation nötig
Steindl äußerte sich angesichts der aktuellen Ausgabe der „aktion leben“-Fachpublikation „info-dienst bio-ethik“. Steindl hatte diese seit 2008 verantwortet und nun nach 56 Ausgaben die Redaktion der vierteljährlich erscheinenden Publikation zu bioethischen Themen interimistisch weitergeben.
(kap – mg)
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