Köln: Betroffenenbeirat weist Kritik an Kardinal Woelki zurück
Hintergrund der Kritik ist eine Berichterstattung des „Kölner Stadt-Anzeiger". Demnach rieten PR-Experten dem Kardinal und seinem damaligen Generalvikar Markus Hofmann, den Betroffenenbeirat auf ihre Seite zu bringen. In der Sache ging es um einen Wechsel von Gutachtern im Zuge der von der Erzdiözese beauftragten Aufarbeitung von Missbrauch. Die Berater sollen Tipps gegeben haben, wie die Betroffenen zu überzeugen seien. Später zogen sich mehrere Mitglieder des Beirats aus dem Gremium zurück und sagten, sie seien bei der Zustimmung zu dem Gutachter-Wechsel überrumpelt worden und fühlten sich ein zweites Mal missbraucht.
Es könne zwar Empfehlungen einer PR-Agentur gegeben haben, sagte Bringmann-Henselder. Der Beirat sei jedoch weder Druck noch anderer Beeinflussung ausgesetzt gewesen. Juristen hätten Gründe für und gegen einen Gutachter-Wechsel dargelegt. Anschließend sei dem Beirat Bedenkzeit angeboten worden. Die anwesenden Mitglieder hätten diese abgelehnt. „Das alles geschah weder unter Druck noch irgendeiner Beeinflussung. Inszeniert war hier nichts", so Bringmann-Henselder.
Für und Wider
Zuletzt hatten in der Kölner Kirchenkrise einige Mitarbeitende einen offenen Protestbrief geschrieben. Darin forderten sie einen Neuanfang im Erzbistum. Auch die Mitarbeitervertretung beklagt die schwierige Lage und hofft auf eine bessere Zukunft.
Die Erzdiözese Köln wird von einer anhaltenden Vertrauenskrise erschüttert, bei der es um den Umgang mit Missbrauchsfällen geht. Vor rund einem Jahr schaltete sich Papst Franziskus in die Vorgänge ein und hielt nach einer Untersuchung fest, Woelki habe „in der Herangehensweise an die Frage der Aufarbeitung insgesamt, vor allem auf der Ebene der Kommunikation, auch große Fehler gemacht“.
(kna/vatican news – gs)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.