Schweiz: Keine Hinweise auf Missbrauch bei „Fidei Donum“

Emil Stehle war früher Geschäftsführer des katholischen Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat und Leiter von „Fidei Donum“ Deutschland. Das ist die Stelle, die die Auslandseinsätze von deutschen Priestern koordiniert. Später wurde Stehle Bischof in Ecuador. Neueste Untersuchungen zeigen, dass Stehle selbst Missbrauch begangen haben soll. Und dass er Missbrauchstätern half, sich der Strafverfolgung von Behörden zu entziehen – indem er ihnen Priester-Jobs im Ausland verschaffte.

„Auch Fidei Donum Schweiz wird sich dem Thema Missbrauch stellen müssen“, sagt Richard Lehner. Er ist Generalvikar des Bistums Sitten und Präsident von „Fidei Donum“ Schweiz. Allerdings gebe es bislang keine Hinweise auf Übergriffe durch Schweizer „Fidei Donum“-Priester.

Historische Untersuchung der Universität Zürich

Laut Richard Lehner beinhalten die Personalakten von „Fidei Donum“ in erster Linie Dokumente, die in direktem Zusammenhang mit dem Auslandseinsatz stehen. „Fidei Donum steht im Dienst der Bistümer und erledigt für die Bistümer organisatorische Fragen eines Austauschs. Einschlägige Informationen sind wohl in den Archiven der Bistümer zu finden“, sagt Richard Lehner.

Ob die historische Untersuchung der Universität Zürich auch die Missionarinnen und Missionare von „Fidei Donum“ unter die Lupe nimmt, sei unklar. Es handele sich um eine unabhängige Pilot-Studie – somit liege es im Ermessen der Forschenden, ob sie auf „Fidei Donum“ eingingen oder nicht.

Hinweise in den Bistumsarchiven?

Richard Lehner würde dies begrüßen: „Selbstverständlich stehen unser Archiv und unsere Personaldossiers für die Untersuchung der Uni Zürich zur Verfügung.“ Allerdings dürften die Akten in den Bistumsverwaltungen ergiebiger sein, vermutet der Schweizer „Fidei Donum“-Präsident.

(kath.ch – mg)