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Krieg in der Ukraine Krieg in der Ukraine 

D: Marx unterstützt Steinmeier in Kritik an russisch-orthodoxer Kirche

Der Münchner Erzbischof Kardinal Reinhard Marx hat die russisch-orthodoxe Kirche für ihre Parteinahme im Ukraine-Krieg kritisiert. Er stellte sich ausdrücklich hinter den deutschen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier, der dem Moskauer Patriarchat zuletzt einen „blasphemischen Irrweg“ vorgeworfen hatte.

Steinmeiers Eröffnungsrede zur Vollversammlung des Weltkirchenrates in Karlsruhe am Mittwoch hatte umgehend eine abwehrende Reaktion der russisch-orthodoxen Kirche hervorgerufen. Kardinal Marx stimmte Steinmeier „im Grunde zu, wenn er das Agieren der russisch-orthodoxen Kirchenleitung als glaubensfeindlich und blasphemisch benennt“. Der Münchner Erzbischof äußerte sich in einem Beitrag für die Reihe „Zum Sonntag“, den der Bayerischen Rundfunk am Samstag ausstrahlt, und aus dem die diözesane Pressestelle in einer Aussendung am Freitag zitiert.

Eine Kirche darf nicht zur Kriegspartei werden

Die Leitung der russisch-orthodoxen Kirche handele „fatal durch die Unterstützung des Krieges gegen die Ukraine“ und müsse „zurückkehren zur Mission, die im Evangelium gründet: die Liebe Christi wirken zu lassen, damit die Menschen in Frieden miteinander leben“, sagte der Kardinal in der voraufgezeichneten Sendung. Christliche Kirchen in der Nachfolge Jesu dürfen laut Marx „kein Hindernis für den Frieden sein, Streit und Krieg befördern oder gar selbst Kriegspartei werden und zu einem fanatischen Fundamentalismus beitragen“. Nicht die Trennung, sondern die Einheit der Menschheitsfamilie entspreche dem Auftrag Christi.

Das Leitwort der ökumenischen Versammlung in Karlsruhe könnte man laut Marx auch über das zweitägige Kardinalstreffen in Rom setzen, an dem der Münchner Erzbischof Anfang der Woche teilgenommen hatte: „Die Liebe Christi bewegt, versöhnt und eint die Welt.“ Dies sei „unsere gemeinsame Mission als katholische Weltkirche und in ökumenischer Verbundenheit, den Raum dafür zu eröffnen, dass die Liebe Christi bewirken kann, was Menschen allein nicht bewirken können“.

(pm – gs)

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02. September 2022, 13:04