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Bischof Rudolf Voderholzer Bischof Rudolf Voderholzer 

D: Regensburger Bischof kritisiert Reformprojekt „Synodaler Weg“

Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer zieht ein kritisches Fazit zum bisherigen Verlauf des Reformprojekts „Synodaler Weg“ der katholischen Kirche in Deutschland. Aus seiner Sicht hält sich die „immer wieder beteuerte Lernbereitschaft in Sachen Synodalität“ bisher „sehr in Grenzen“, schrieb er in einem Beitrag für die Wochenzeitung „Die Tagespost“ (Donnerstag).

Er wisse auch nicht, wie sich daran gegen die Mehrheit der Synodalversammlung etwas ändern ließe, „die sämtliche bisherigen Stopp- und Warnschilder aus Rom quasi mit Vollgas überfahren hat“. Bei der Reformdebatte prallen aus seiner Sicht zwei theologische Denkrichtungen aufeinander, so Voderholzer. Diese hätten sich in der theologischen Landschaft Deutschlands entwickelt und stünden einander zunehmend unversöhnlich gegenüber.

Mit Bezug auf den emeritierten Bonner Dogmatiker Karl-Heinz Menke beschrieb Voderholzer auf der einen Seite ein „libertarisches“ Freiheits- und Wahrheitsverständnis. Dieses lasse nur gelten, was dem „je eigenen subjektiven und vermeintlich aufgeklärten“ Bewusstsein und der autonomen Vernunft einleuchte. Als theologische Erkenntnisorte seien hier „Zeichen der Zeit“ und „Lebenswirklichkeit“ im Zweifel wichtiger als die klassischen Erkenntnisorte von Schrift, Tradition und Lehramt.

Der „kompatibilistische“ Ansatz dagegen gehe von der göttlichen Offenbarung aus, die erst Vernunft und wahre Freiheit möglich mache. Hier sieht sich Voderholzer auch im Einklang mit dem Papst und der Weltkirche. Die Lehre der Kirche müsse das Fundament aller Synodalität sein und nicht ein zu verändernder Beratungsgegenstand.

Vertreter der „kompatibilistischen Richtung“ wie die Bischöfe Wörner (Augsburg), Woelki (Köln), Oster (Passau), Hanke (Eichstätt) und er selbst seien von Anfang an in den Foren des Synodalen Wegs „in der verschwindenden Minderheit“ gewesen, fügte der Bischof hinzu. Es sei ihnen daher höchstens möglich gewesen, noch kosmetische Verbesserungen einzutragen. Die Grundrichtung habe schon lange vorher festgestanden.

„Gültige Lehre“ muss Fundament sein

Ihm komme es aber darauf an, zu zeigen, dass dies nicht an der „Qualität unserer Argumente liegt“, so Voderholzer weiter. Grund sei die Vorentscheidung der Mehrheit gewesen, „nichts Vorgesehenes, nichts der autonomen Vernunft nicht Einleuchtendes gelten zu lassen“. Dies aber sei nicht nur eine „neue Theologie“, die sich in einer „offenbarungsfreien Philosophie“ aufzulösen beginne. Vielmehr handle es sich dabei um die Grundlage einer „völlig anderen und diesem Sinne 'neuen Kirche'“.

Besonders deutlich werde dies etwa, so der Bischof, bei der Debatte um die Weihe von Frauen, „wenn dort behauptet wird, begründungspflichtig sei nicht die Änderung der Lehre (dass das Weiheamt Männern vorbehalten ist), sondern ihre Beibehaltung“.

Voderholzer fügte hinzu: „Ohne gemeinsames Fundament kann keine synodale Kirche entstehen.“ Papst Franziskus mache immer wieder klar, dass „das gemeinsame Fundament der synodalen Kirche ihre gültige Lehre ist“. Und wörtlich ergänzte der Regensburger Bischof: „Ich befürchte, dass der Synodale Weg, so wie wir ihn nun auch bei der vierten Synodalversammlung erleben mussten, und künftig im 'Synodalen Rat' wohl erleben werden, dazu keinen Beitrag leisten kann.“

(kna – mg)

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15. September 2022, 15:17