Vatikan/D: Heiligsprechung des italienischen Migrantenseelsorgers
Mario Galgano - Vatikanstadt
Giovanni Battista Scalabrini gründete im 19. Jahrhundert die italienische Auswandererseelsorge sowie die in diesem Bereich tätigen Orden der Scalabrini-Missionare und der Scalabrini-Schwestern. Er wird auch als Vater der Migrantinnen und Migranten bezeichnet. Wie uns Pater Daniele Sartori sagt, seien die Scalabrini-Missionare schon seit den 1960er-Jahren nicht mehr nur in der Seelsorge für italienische Migrantinnen und Migranten aktiv. Sie führten „in Deutschland und in der Schweiz weiterhin die Seelsorge für die italienischen Migranten, vor allem für die erste Generation, die heute alt geworden ist“, ergänzt er. Diese lebten mittlerweile alleine, und etliche sprechen trotz der vielen Jahren in dem Gastland nicht ausreichend Deutsch.
Auch die Seelsorge für die junge Generation mit italienischem Migrationshintergrund sei wichtig, „um deren Wurzeln nicht zu vergessen“, so der Missionar, der selber von italienischen Migranten in Bern stammt und seit seiner Kindheit mit den Scalabrini-Missionaren aufgewachsen sei. In Stuttgart lebten heute noch tausende italienischstämmige Migranten, so Sartori. Mit einer Gruppe von ihnen wird er an der Heiligsprechung in Rom persönlich teilnehmen.
Musical und Papst-Audienz
Am Samstagnachmittag steht in Rom ein Musical über den „Vater der Migrantinnen und Migranten“ auf dem Programm, zu dem viele Pilgerinnen und Pilger erwartet werden: Menschen aus Orten in Europa und Übersee, in denen Scalabrini-Missionare tätig sind, aber auch aus italienischen Städten wie Como und Piacenza, die dem Charisma des Ordens verbunden sind. Giovanni Battista Scalabrini war ursprünglich Bischof von Piacenza.
Höhepunkt der Reise ist dann die Heiligsprechung von Scalabrini am Sonntag mit einer Messe auf dem Petersplatz. Papst Franziskus empfängt dann am Montag in der vatikanischen Audienzhalle Angehörige der Scalabrini-Ordensgemeinschaften in Audienz. Daran wird auch Pater Sartori teilnehmen.
(vatican news)
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