Österreich: Neue Caritas Aktion „Mehrkosten. Mehr Hilfe!“
„Wo es massive Mehrkosten gibt und die Gefahr der Armut steigt, braucht es auch mehr Hilfe!", betonte Landau. Gemeinsam mit Caritas-Österreich-Generalsekretärin Anna Parr und der Direktorin von Caritas Steiermark, Nora Tödtling-Musenbichler, informierte Landau am Mittwoch bei der Pressekonferenz im Grazer Sozialzentrum. Für viele Menschen bedeute die Teuerungswelle „heat or eat" - also Geld fürs Heizen oder Essen auszugeben. Die Caritas forderte auch von der Politik Gegenmaßnahmen, die über die bisher getroffenen hinausgehen. Einmalzahlungen etwa nach dem Gießkannenprinzip würden nicht ausreichen, wies Landau hin. Es brauche ein „armutsfestes Sozialnetz". Die Preissteigerungen würden „alle treffen, aber nicht alle gleich". Sehr wohl Auswirkungen auf die gesamte Gesellschaft habe jedoch das schwindende Vertrauen in die Politik. Insofern sei Armut auch eine Gefahr für die Demokratie, gab Landau zu bedenken.
Caritas baut Beratungsangebot aus
Auch Politik gefordert
Schnelle Lösung beim Heizen
Parr rechnete anhand zweier konkreter Betroffener vor, dass sich die Armutssituation von Caritas-Klienten trotz der bisherigen Hilfen weiter verschlechtert: So blieben der Mindestpensionistin Barbara S. von ihrem monatlichen Einkommen von knapp über 1.000 Euro und dem Sozialhilfeempfänger Franz P. von seinen 997 Euro trotz und Energiekostengutschein noch weniger Geld pro Tag übrig als zu Beginn des Jahres. Diese Beispiele seien keine Einzelfälle. Oftmals müssten die Menschen mit neun Euro pro Tag zum Leben und Essen auskommen, so Parr.
Mehr Psychische Probleme
„Ein wichtiges Ziel unserer Beratungen ist, jeweils die Wohnsituation abzusichern", sagte Tödtling-Musenbichler. „Gerade Wohnen ist ein zentrales Thema für das Sicherheitsgefühl. Wer keine Wohnadresse hat, verliert auch den Anspruch auf manche Leistungen". Für die Caritas-Verantwortliche „hört Hilfe nicht an der Tür der Beratungsstelle auf, sondern fängt manchmal erst an der Wohnungstür der Klientinnen und Klienten an, damit sie langfristig ihren Wohnraum erhalten können".
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