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Bunte Farben schenkt der Herbst, aber auch düstere Tage Bunte Farben schenkt der Herbst, aber auch düstere Tage 

Österreich: Telefonseelsorge rät zur Stärkung der „Vitamine“ D und G

Zum Welttag der seelischen Gesundheit am 10. Oktober hat die Telefonseelsorge Oberösterreich Methoden vorgestellt, um die psychische Gesundheit zu stärken. Aus gutem Grund: Viele Menschen fühlen sich in diesem Herbst nicht nur von einer alljährlich wiederkehrenden Melancholie belastet, sondern auch von einem Gefühl allgemeiner Unsicherheit.

Die Klima- und Energiekrise, die Pandemie, die Inflation und die allgemeine Teuerung von Verbrauchsgütern verunsichern und schüren Existenzängste bei den Menschen, erklärte Katharina Glück, Vorstand der Abteilung für Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin im Klinikum Wels-Grieskirchen. Um diese destabilisierenden Faktoren in der angebrochenen Herbstzeit zu meistern, rät sie zunächst einmal, ganz einfach Sonne zu tanken.

„Hinaus ins Freie so oft es geht! Insbesondere, wenn die Sonne scheint, sollte man hinaus, aber auch bei trübem Wetter ist es draußen deutlich heller als in Innenräumen. Es gilt: Es gibt kein schlechtes Wetter, nur falsche Kleidung. Spaziergänge im Herbst sind Balsam für die Seele. Und was gibt es Schöneres, als im bunt verfärbten Wald durch das Laub zu waten?“ Es geht darum, den Melatonin- und Serotoninhaushalt in Balance zu halten, denn die Ausschüttung von Serotonin führt dazu, dass Menschen sich beschwingt und gut fühlen, so die Ärztin.

Unser Beitrag zum Nachhören

Frühzeitig die eigene Seele zu stärken, sei besonders wichtig - und dafür schlägt Barbara Lanzerstorfer-Holzner von der Telefonseelsorge Oberösterreich unter anderem die „Vitamine“ Dankbarkeit, Freude, Gemeinschaft, Selbstfürsorge und im rechten Maße Medienkonsum vor. Sie meint, dass man besonders auch in Zeiten wie diesen bewusst schauen soll, „am besten vor dem Einschlafen, wofür man Dankbarkeit empfinden kann“.

Darüber hinaus sei es wichtig, Gemeinschaft zu suchen, um gegen Vereinsamung anzukämpfen, betont Lanzerstorfer-Holzner in Anlehnung an das christliche Menschenbild, das den Einzelnen stets in Gemeinschaft mit dem anderen sieht: „Wir sind Herdentiere, und es ist ganz wichtig für die Jugendlichen und jungen Erwachsenen, aber auch für Menschen über 50, wo die Vereinsamung dann mehr wird, kulturelle Angebote, Freizeitangebote, Chor, Sportverein, Ausflugs, Gruppen wahrzunehmen, um analog in Kontakt zu treten - mehr als nur über ein digitales Medium. Wir brauchen die Nähe, wir brauchen die körperliche Nähe, wir brauchen Berührung, auch körperliche Berührung, um gesund zu bleiben.“

„Dieser „Schutzschirm für die Seele“ kann stärken, die dunkle Zeit des Jahres gut zu überstehen.“

Auch Faktoren wie genügend Bewegung, die richtige Ernährung oder auch ausreichend Schlaf sind wichtig für eine stabile Psyche. Häufig sind Ratsuchende einsam und können oder wollen sich nicht ihrem sozialen Netz anvertrauen, aus unterschiedlichen Ursachen. „Es fehlt den Menschen, auch den Erwachsenen, an wirklichen Ansprechpersonen, oder sie schämen sich auch für ihre Lage, für ihre Ängste und dann ist es gut, wenn man einfach 142 wählen kann.“

Unter der Nummer 142 oder per Mail/Chat (www.telefonseelsorge.at) können die Anrufenden und User in Österreich ohne Angst vor Bewertungen oder Konsequenzen sich über ihre Schwierigkeiten, Sorgen, Ängste, Nöte aussprechen - ohne das Gefühl, versagt zu haben, an allen Tagen des Jahres rund um die Uhr, vertraulich und kostenlos. Ähnliche Angebote gibt es auch für Deutschland und die Schweiz.

(vatican news – sm)

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11. Oktober 2022, 16:05