UNO: Volker Türk ist neuer Hochkommissar für Menschenrechte
Mario Galgano - Vatikanstadt
Es sieht derzeit nicht gut aus mit der Achtung der Menschenrechte weltweit. Krieg, Krisen und Kriminalität gefährden täglich das Leben vieler unschuldiger Menschen. Auch einzelne Staaten gehen nicht sonderlich gut mit den Grundrechten der Einzelnen um. Der neue Hochkommissar für die Menschenrechte bei der UNO in Genf, der Österreicher Volker Türk, sagt, es sei einiges zu tun:
„Wir haben eine völlige Missachtung der Rechte des Menschen und der Gemeinschaften, in denen sie leben, festgestellt. Es ist absolut klar, dass wir die Universalität der Menschenrechte, die Unteilbarkeit der Menschenrechte zurückgewinnen müssen und dass wir eine neue Energie finden müssen, vor allem junge Menschen auf der ganzen Welt dazu zu motivieren. Es ist unglaublich wichtig, dass wir gemeinsam an die Sache glauben und uns auf konstruktive Weise miteinander auseinandersetzen.“
In seinem neuen Buch „Ich bitte euch im Namen Gottes. Zehn Gebete für eine Zukunft der Hoffnung“ fordert Papst Franziskus angesichts der Coronavirus-Pandemie und des Krieges in der Ukraine eine Reform der UNO. Beide Krisen hätten die „Grenzen des multilateralen Systems“ aufgezeigt.
Leuchtturm für alle
Die UNO-Charta und deren Prinzipien seien auch Jahrzehnte nach ihrer Einführung ein Leuchtturm für alle, so der 57-Jährige. Ihm ist wichtig, dass die Charta ein Bekenntnis zum Multilateralismus darstellt. Dafür will er als Hochkommissar für Menschenrechte auch einstehen:
„Wenn es um die Menschenrechte geht, braucht die Welt in dieser Phase alle an Bord. Wir haben alle Hände voll zu tun. Ich möchte ein Bild der Menschenrechte verbreiten, das uns als Gesellschaft verändert, das uns zeigt, wie wir miteinander umgehen, wie wir mit Gemeinschaften umgehen, wie wir füreinander sorgen. Und das ist es, was Menschenrechte wirklich ausmacht.“
Franziskus spricht sich in seinem neuen Buch für einen internationalen Zusammenhalt aus und richtet in dieser Hinsicht einen Appell an die „lokalen, nationalen und weltweiten Behörden“. Ähnlich sieht es auch Türk. Trotz angespannter Weltlage, tiefen Gräben zwischen großen Mächten und einer Vielzahl kriegerischer Konflikte glaubt der Österreicher an jene weltweite, länderübergreifende Zusammenarbeit, für welche die Vereinten Nationen stehen:
„Lasst uns kreativ sein! Lasst uns innovativ sein! Lasst uns unser Denken erneuern. Lasst uns niemals aufgeben. Und es hängt viel von uns ab, genau das für die Sache der Menschenrechte zu tun.“
(vatican news/uno – mg)
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