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Schweiz: „Auf jene hören, die keine Geduld mehr haben“

Der scheidende Generalsekretär der Römisch-Katholischen Zentralkonferenz der Schweiz, Daniel Kosch, hat den Bischöfen der Eidgenossenschaft empfohlen, reformorientierten Gläubigen mehr entgegenzukommen. Man könne „den rechten Zeitpunkt zum Handeln auch verpassen oder verschlafen“.

Mit seiner Stellungnahme auf facebook reagierte Kosch auf den Churer Bischof Joseph Bonnemain, der zu Allerheiligen die Gläubigen zu Geduld aufgerufen hatte. Auf „Veränderungen in der Kirche nicht mehr warten“ zu können, entspreche „nicht dem Beispiel der Heiligen“, so Bonnemain.

Hunger und Durst

„Hören die Bischöfe, die zur Geduld aufrufen, mit ganzem Ohr auch auf jene, die keine Geduld mehr haben?“, fragte sich Kosch in seiner Reaktion. Viele in der Kirche hätten Hunger und Durst nach Gerechtigkeit, nach Anerkennung ihrer Berufung und „nach einem Glauben, der das Leben liebt (und nicht erschwert)“. Wer sie nicht höre, riskiere, „dass sie verhungern oder verdursten“. Kosch riet den Bischöfen, diese suchenden und zweifelnden Gläubigen ernst zu nehmen, statt sie als bloße Kirchensteuerzahlende zu sehen.

Die Römisch-Katholische Zentralkonferenz der Schweiz ist der Zusammenschluss der sataatsrechtlich organisierten Landeskirchen. Zu ihren Zuständigkeiten gehört die Verwaltung der Kirchensteuergelder. Der promovierte Neutestamentler Daniel Kosch (64) ist als Beobachter beim „Synodalen Weg" der katholischen Kirche in Deutschland vertreten. Seine Nachfolge als Generalsekretär der Römisch-Katholischen Zentralkonferenz der Schweiz tritt zum 1. Dezember der 56-jährige Theologe und Kirchenrechtler Urs Brosi an.

(kath.ch – gs)

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03. November 2022, 12:21