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Schick im April mit Papst Franziskus im Vatikan Schick im April mit Papst Franziskus im Vatikan 

D: „Gläubige vor Ort stärker beteiligen“

Der emeritierte Bamberger Erzbischof Ludwig Schick beklagt eine zu geringe Einbeziehung von Gläubigen vor Ort an den kirchlichen Reformprojekten „Synodaler Weg“ in Deutschland und dem weltweiten synodalen Prozess.

„Bisher beteiligen sich am Synodalen Weg in Deutschland vor allem Hauptamtliche und Gremienvertreter der Kirche“, sagte Schick in einem am Sonntag verbreiteten Interview. „Die Gläubigen in den Pfarreien und Seelsorgebereichen müssen mehr einbezogen werden.“ Kirche reformiere sich immer von unten, von den getauften Gläubigen vor Ort her. „Diesbezüglich muss nachgebessert werden.“

Schick wurde am Sonntag als Bamberger Erzbischof offiziell verabschiedet, nachdem Papst Franziskus seinen Rücktritt am 1. November angenommen hatte. Der gebürtige Marburger ist 73 Jahre alt und damit zwei Jahre von der Altersgrenze für katholische Bischöfe entfernt. Als Begründung für sein Rücktrittsgesuch sagte Schick, wichtige Weichenstellungen, unter anderem durch die Reformdebatte, einem jüngeren Nachfolger überlassen zu wollen.

„Frische Energie und gute Ideen“

„Für solche Reformen sind auch immer wieder neue Bischöfe mit frischer Energie und guten Ideen wichtig“, sagte Schick. Er habe 20 Jahre lang in Bamberg die Aufgaben, die angestanden hätten, erfüllt und zum Abschluss gebracht. „Vernunft und Verantwortungsbewusstsein sowie geistliche Gespräche haben mich spüren lassen, dass jetzt der Zeitpunkt gekommen ist, dass ein neuer Bischof die Leitung der Erzdiözese übernimmt, damit es gut weitergeht.“

Bamberg
Bamberg

Kritik, bei der Auswahl der Kandidaten für die Nachfolge würden in Bamberg nicht die Beschlüsse des Synodalen Wegs zur Beteiligung von Laien umgesetzt, wies Schick zurück. Das Domkapitel habe mit dem Diözesanadministrator alles getan, „was gemäß den Bestimmungen des Bayerischen Konkordates an Beteiligung von Laien möglich ist. Sie haben damit auch dem Beschluss des Synodalen Weges entsprochen“.

„Alles getan, was an Laien-Beteiligung möglich ist“

Auch ein zu zögerliches Vorgehen im Umgang mit Missbrauchsfällen in seiner Zeit als Erzbischof sieht Schick nicht. Er habe eine angedachte Untersuchung der Aufarbeitungskommission immer unterstützt. Es gebe auch einen Betroffenenbeirat sowie seit 2002 bereits einen Arbeitsstab zur Prüfung von Missbrauchsfällen. „Alle für die Aufarbeitung möglichen Gremien, die vor allem der Prävention, die im Erzbistum seit 2013 durchgeführt wird, dienlich sein sollen, wurden in meiner Amtszeit eingesetzt. Ich habe keine Sorge bezüglich einer Untersuchung.“

(kna – sk)
 

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11. Dezember 2022, 13:35