Erzbischof Schick wünscht sich mehr Anerkennung für Benedikt XVI.
Gudrun Sailer - Vatikanstadt
„Es sind viele Leute nach Rom gekommen, die Medien in Deutschland sprechen positiver von ihm als in den Jahren seines Pontifikats. Ich habe den Eindruck, da tut sich schon etwas“, sagte Schick. „Und das ist natürlich auch mein Wunsch, dass sich da noch mehr tut und eine richtige Anerkennung seiner Leistungen auch in Deutschland erfolgt, dass er mehr anerkannt und gewürdigt wird.“
Vorsichtiger reagierte Schick auf die Frage, ob der verstorbene Papst auf eine Seligsprechung zugeht, wie das sein Privatsekretär Erzbischof Georg Gänswein glaubt. „Ich bin Kirchenrechtler und da spricht man erst nach fünf Jahren von Seligsprechung und Heiligsprechung. Abwarten.“ Auf dem Petersplatz waren nach der Trauermesse für Benedikt vereinzelt „Santo subito“-Plakate und -Rufe auszumachen. „Santo subito“ bedeutet „sofort heilig“.
Schick sagte, die Deutschen hätten ihren Landsmann als Papst „nach Johannes Paul II. und auch Johannes Paul I. als distanzierter erfahren“. Zudem habe Benedikt seinerseits wohl auch eine „gewisse Distanz“ zu Deutschland gehabt. Er selbst habe Joseph Ratzinger / Papst Benedikt bei vielen Treffen als ganz anders wahrgenommen. „Ich habe ihn immer als sehr liebenswürdig, humorvoll und menschlich erlebt. Er war ein Mensch, der wusste, wer er war, der seine eigenen Fähigkeiten kannte - und er hatte viele. Er wusste aber auch, dass er auch Fehler hat, und er konnte damit umgehen. Er konnte sich entschuldigen und man konnte neu miteinander sprechen.“
Auch als Präfekt der Glaubenskongregation habe Kardinal Ratzinger ihm „in manchen Dingen sehr geholfen“, erklärte Schick. „Er war wirklich ein weiser Ratgeber, ohne dass er sich in den Vordergrund gedrängt hat, sondern er hat im Gespräch geholfen, dass man selber den richtigen Weg gefunden hat.“
(vatican news)
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