Kritik an Cancel Culture: „Gott ist kein Schwarz-Weiß-Maler“
Der Weihbischof warnte vor „Gefahren von Ausgrenzung und Cancel Culture“. Öffentliche Entrüstung über Andersdenkende aufgrund einer angeblich höheren moralischen Position sei kein Zeichen für das Wirken von Gottes Geist, sondern für den Geist der Gottlosigkeit, sagte der Weihbischof laut seiner Pressestelle am Wochenende im Bamberger Dom.
„Die meisten, denen so etwas widerfährt, machen so schnell nicht mehr den Mund auf. Denn niemand möchte gern am Pranger stehen“, ergänzte Gössl. „Gott ist kein Schwarz-Weiß-Maler. Er kann mit den verschiedenen Schattierungen des Lebens gut umgehen. Deshalb überspringt er immer wieder die klaren Abgrenzungen, die Menschen ziehen, um sich anderen gegenüber als etwas Besseres darzustellen."
Das Motiv für ein solches Disqualifizieren oder Eliminieren anderer Meinungen sei oft die Suche nach Selbstbestätigung. Letztlich sei es fast immer die eigene Schwäche, die zu Ausgrenzung und Radikalismus führe.
Das Erzbistum Bamberg hat zurzeit keinen amtierenden Diözesanbischof. In dieser Zeit leitet Weihbischof Gössl das Erzbistum als Diözesanadministrator, also als Übergangsverwalter.
(kna – pr)
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