D: „Kirche sollte Missbrauchsopfern Rente zahlen“
Das sagte Dill am Samstag bei der Vollversammlung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) in München. Viele Opfer von Missbrauch hätten eine prekäre Berufsbiografie. Die Kirche sollte auch über andere „praktische Dinge“ nachdenken, etwa ob sie ihnen Jobs vermitteln könne.
Bisher nur Freiburg
Freiburg ist bisher das einzige der 27 Bistümer in Deutschland, das besonders schwer Betroffene mit einer Art monatlicher Grundversorgung von 200 bis 800 Euro unterstützt. Dill ist Geschäftsführerin des Münchner Instituts für Praxisforschung und Projektberatung (IPP), das zuletzt eine Missbrauchsstudie für das Bistum Essen erstellt hat.
Die Soziologin bezeichnete es als Irrtum, dass mit solchen Gutachten die Aufarbeitung abgeschlossen werden könne. Vielmehr fange der Prozess der Aufarbeitung mit Aufklärungsstudien erst an. „Da stehen alle Bistümer noch ganz am Anfang.“ Die Soziologin betonte ferner, wie wichtig es sei, Erinnerungsorte für Missbrauchstaten zu schaffen: „Betroffene müssen einen öffentlichen Raum bekommen, damit sie nicht mehr wieder beschwiegen werden können“.
(kna – sk)
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