Slowakei: Papstfreund erhält Ehrendoktorat

Tags zuvor stellt sich Skorka Journalistenfragen in einer Pressekonferenz in der Aula der Tyrnauer Universität in Bratislava, berichten slowakische Medien.

Skorka ist sowohl auf dem Gebiet der Biophysik - er ist Doktor der Chemie - als auch im interreligiösen Dialog international gefragt. Er ist in Buenos Aires emeritierter Rektor des Lateinamerikanischen Rabbinerseminars und Rabbi der Gemeinde Benei Tikva. Außerdem wirkt er als Dozent für talmudisches Recht an der Katholischen Universität Argentiniens und an der „Universidad del Salvador“ der Jesuiten.

Über Gott und Welt gesprochen

Mit dem heutigen Papst Franziskus hat er während dessen Wirken als Erzbischof von Buenos Aires Gespräche zu Themen wie Gott, Fundamentalismus, Atheisten, Tod, Holocaust, Homosexualität und Kapitalismus geführt, die später in einem gemeinsamen Buch herausgebracht wurden („Über Himmel und Erde“). Im Jahr 2010 erhielt Skorka ein Ehrendoktorat der Universidad Catolica Argentina. Es war das erste, das einem Rabbi von einer katholischen Universität in Lateinamerika verliehen wurde.

2013 begleitete Skorka zusammen mit dem Muslim Omar Abboud, Präsident des Instituts für Interreligiösen Dialog in Buenos Aires, Papst Franziskus auf dessen Reise ins Heilige Land. Dabei entstand ein Foto der drei sich umarmenden Freunde vor der Klagemauer, das international bekannt wurde.

Hintergrund

Die Universität Trnava ist in der Slowakei federführend im Dialog der Katholischen Kirche mit dem Judentum. Treibende Kraft dabei ist ihr Prorektor, der Jesuit Milos Lichner, 2019 bis 2021 Präsident der Europäischen Gesellschaft für Theologie. Erst am 30. März hat der Leiter des vatikanischen Dikasteriums für die Einheit der Christen, Kardinal Kurt Koch, als Gast der Fakultät einen Vortrag im Rahmen ihres Bildungsprogramms „Wir öffnen die Tore des jüdisch-christlichen Dialogs“ gehalten.

(kap – mg)