Weltsynode: „In allen Regionen werden ähnliche Fragen gestellt“
Die deutsche Laienvertreterin äußerte im Gespräch mit uns die Einschätzung, dass die Ergebnisse des Synodalen Weges in Deutschland in der Weltkirche als wichtiger Beitrag wahrgenommen werden. In Deutschland sei der Ausgangspunkt des Synodalen Weges eindeutig die schwere Missbrauchskrise gewesen, die die Kirche erschütterte. „Dagegen vorzugehen, das ist für uns ein großes Anliegen, und ich habe erlebt, dass das weltweit wahrgenommen wird, wie wichtig es ist, hier auch systemische Ursachen anzugehen. Jetzt haben wir in Deutschland viele Fragen neu bewertet und tragen sie nach Rom in der Hoffnung, dass das Ausgangspunkt sein kann für weitere Beratungen.“
Mock leitete zusammen mit Bischof Helmut Dieser beim Synodalen Weg in Deutschland das Forum Sexualität und Partnerschaft. Im Oktober findet in Rom die erste von zwei großen Synoden zum Thema Synodalität statt. Papst Franziskus hatte die Weltsynode ausgerufen, als in Deutschland der Synodale Weg bereits lief.
Bei den vorbereitenden Treffen in allen Ortskirchen der Welt, die dem Hören auf das Volk Gottes dienten, kam in den vergangenen zwei Jahren eine Bandbreite von Themen zur Sprache. „Aber in allen Regionen werden ähnliche Fragen gestellt“, erklärt Birgit Mock. „Es ist immer die Situation der Frauen. Es ist immer die Frage von Partizipation. Es ist immer auch die Frage von priesterlichen Lebensformen, die da eine Rolle spielt. Deswegen glaube ich, die Fragen sind sehr ähnlich, und das haben wir auch in der Lektüre des Papiers „Mach den Raum deines Zeltes weit“ aus der ganzen Weltkirche wahrgenommen.“
Als eine der Eigenheiten im gesamten Synodalen Prozess der Weltkirche benannte Mock bei der Podiumsdiskussion die unterschiedlichen Gangarten je nach Ortskirche. „Wir müssen akzeptieren, dass wir unterschiedliche Geschwindigkeiten haben. Es ist nicht so, dass Schnelligkeit gut ist und Langsamkeit schlecht, sondern es braucht da Respekt“, so die deutsche Laienvertreterin. Das könne man von Papst Franziskus lernen.
Bei der Podiumsdiskussion an der deutschen Botschaft beim Heiligen Stuhl war auch je eine Vertreterin der synodalen Prozesse aus Irland und Frankreich vertreten: Nicola Brady, Vorsitzende des Leitungsausschusses des irischen Synodalen Wegs, sowie Monique Baujard, Leiterin des Dienstes Familie und Gesellschaft bei der 120-köpfigen Französischen Bischofskonferenz. Aus Deutschland sprach zudem der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck. Er sagte, Papst Franziskus wolle „eine lernende Kirche“, und die müsse „transversal sein, nicht bloß von oben nach unten“. Alle vier Gäste der Podiumsdiskussion zeigten sich davon überzeugt, dass für die Zukunft der Kirche an der Synodalität kein Weg vorbei führe.
(vatican news - gs)
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