Sudan: Entspannung nicht in Sicht
Milizionäre der Rapid Support Forces (RSF) attackierten demnach das Hauptquartier der Central Reserve Police (CRP), einer mit den sudanesischen Streitkräften verbündeten Polizeitruppe, und nahmen es ein. Beide Kräfte sind Formationen, die zur Niederschlagung der Aufstände in Darfur geschaffen wurden. Die paramilitärische Polizei besteht aus rund 80.000 Mann und ist mit schweren Waffen ausgerüstet.
Die erneuten Kämpfe haben die Zahl der Todesopfer in die Höhe getrieben. Nach Angaben der Krankenhäuser sind Fides zufolge allein in den vergangenen Stunden mindestens 15 Zivilisten gestorben. Weitere Kämpfe werden aus Darfur gemeldet, insbesondere aus Nyala, der Hauptstadt von Süd-Darfur, wo am Sonntag mindestens 12 Zivilisten getötet wurden.
Sturz des Diktators brachte keine Verbesserung
Die neue Welle der Gewalt ist ein Rückschlag für die Demokratiebewegung in dem nordostafrikanischen Land. 2019 hatte eine von der Zivilgesellschaft getragene Bewegung den autoritären Langzeitherrscher Omar Al-Baschir gestürzt. Das Militär weigerte sich aber, seine Macht an eine zivile Regierung abzugeben, und putschte 2021. Seither herrschen die Generäle. Versprechen, freie Wahlen abzuhalten, blieben in diesen zwei Jahren unerfüllt.
Im April 2023 eskalierte der schwelende Konflikt im Sicherheitsapparat. Die militärische Konfrontation lässt das Land mit seinen rund 46 Millionen Einwohnern zunehmend im Chaos versinken. Es ist reich an Rohstoffen wie Öl und Gold, aber die meisten Menschen dort leben in Armut. Inzwischen sind nach UN-Angaben über eine Million Menschen in die Nachbarländer geflohen oder als Binnenflüchtlinge im Sudan unterwegs.
(fides/agenturen – gs)
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