D: Keine weiteren Ermittlungen im Freiburger Missbrauchsskandal
Aus dem im April dieses Jahres vorgestellten Bericht ergibt sich, dass seit den 1950er Jahren mindestens 540 Minderjährige Opfer sexueller Gewalt durch Bedienstete der Erzdiözese wurden. Die Verfasser des Berichts gehen von noch mehr Taten aus im Dunkelfeld aus. Unter den Tätern sollen mindestens 250 Priester sein.
Auch Vorwürfe gegen den ehemaligen Erzbischof Robert Zollitisch wegen Strafvereitelung werden, so der Sprecher der Staatsanwaltschaft gegenüber Radio Vatikan, nicht weiterverfolgt. Zollitsch war 20 Jahre lang Personalreferent des Erzbistums, bevor er im Jahr 2003 Erzbischof wurde. Der 84jährige räumte bereits vor der Veröffentlichung des Gutachtens in einer Videobotschaft seine Schuld ein und bat die Betroffenen um Verzeihung. Gegen Zollitisch ist ein kirchenrechtliches Verfahren vor dem Dikasterium für die Glaubenslehre in Rom anhängig. Gegen die Entscheidung der Staatsanwaltschaft Freiburg können die Anzeigeerstatter mit einer Beschwerde bei der Generalstaatsanwaltschaft Karlsruhe vorgehen.
(rv/kna/diverse – mch)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.