Kardinal Marx trifft Nachfahren der Opfer von Filetto
Der spätere Münchner Weihbischof Matthias Defregger war damals Hauptmann in der Wehrmacht und hatte den Befehl über das Kommando, das die Gräueltat beging.
Wie aus einer Mitteilung des Erzbistums vom Montag hervorging, nannte Kardinal Marx bei dem Treffen den Krieg, „eines der schlimmsten Übel überhaupt“. Und fügte hinzu: „Krieg ist nie eine Lösung. Wenn ein Krieg in Gang kommt, zersetzt er die Beziehung der Menschen untereinander und die Moral. Der Krieg hat eine Dynamik, die am Ende die Seelen zerstört.“
Auch der Bürgermeister von Pöcking, Rainer Schnitzler, und die Historikerin Marita Krauss nahmen nach Angaben des Erzbistums an dem Treffen teil. Gemeinsam mit der Gemeinde Pöcking hatte es im letzten Jahr bereits zum Jahrestag des Massakers von 1944 eine Gedenkfeier in Filetto gegeben. Am vergangenen Wochenende besuchte die Delegation aus Filetto die Gemeinde, die am Starnberger See liegt.
Kardinal Marx bittet um Verzeihung
Angesichts der Ereignisse von 1944 unterstrich Kardinal Marx zwei Aspekte. Zuerst sei es wichtig, „genau hinzuschauen“. Die Art der Handlung und die Beurteilung dieser sei essentiell. „Auch im Krieg kann man moralisch handeln“, so Marx.
An zweiter Stelle müsse betrachtet werden, wie sich Menschen im Rückblick auf ihre Taten der Verantwortung stellten. Hier äußerte Marx sein Bedauern darüber, dass Defregger es nach Kriegsende nicht zustande gebracht hat, sich eben jener Verantwortung zu stellen. Dazu kritisierte er das Agieren des Erzbistums München und seines Vorgängers Kardinal Döpfner in der Angelegenheit. Man habe sich nicht der Wahrheit gestellt.
„Da bitte ich um Verzeihung, auch dass das von hier, vom Bistum aus, nicht in der ausreichenden Weise geschehen ist.“, entschuldigte sich Marx im Namen des Bistums.
(pm – md)
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