D: „Von Gott nicht reden ohne die Menschen“
In seiner Predigt betonte Marx die große Bedeutung der Gemeinschaft für die Erfahrung des Glaubens: „Wo aufgerichtet, getröstet, geheilt und gefeiert wird, wo ein Fest der Geschwisterlichkeit stattfindet, da ist der Geist Gottes anwesend.“ Hier, in der Begegnung, sei der Kern des Glaubens zu finden.
Demgegenüber warnte er davor, sich aus der Gemeinschaft zurückzuziehen. „Wer einfach nur zurückschaut, wer sagt: Wir wissen schon alles“, der habe, so Kardinal Marx, „nichts verstanden von der Kraft des Evangeliums.“
Nicht in alten Vorstellungen verharren
Das Verharren in alten Vorstellungen bringe Gott den Menschen ebenso wenig nahe, wie sich in abstrakten Debatten zu verlieren. „Wie sollen wir Kirche sein, wenn wir theoretisch über Gott reden?“ Die Rolle der Theologie sei es, die Erfahrungen in der Gemeinschaft mit dem theoretischen Denken zu verbinden, denn „was am Ende zählt, ist, ob wir miteinander feiern, ob das Fest der Begegnung stattfindet.“
Auch dürfe der spirituelle Rückzug nicht zum Selbstzweck werden. Der Mensch brauche zwar „die Einsamkeit, die Stille“, um sich Gott nahe zu fühlen. Aber es „ist die Revolution des Christentums, dass wir von Gott gar nicht reden können ohne die Menschen, ohne die Einsamen, die Kranken, die Verwundeten.“
(pm – sk)
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