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Der deutsche Jesuit Br. Michael Schöpf (rechts) leitet ab dem 1. September den internationalen Flüchtlingsdienst JRS der Jesuiten in Rom. Das Bild zeigt ihn bei einer Begegnung mit Rohingya-Flüchtlingen im Juli 2023 (Foto: Christian Ender)  Der deutsche Jesuit Br. Michael Schöpf (rechts) leitet ab dem 1. September den internationalen Flüchtlingsdienst JRS der Jesuiten in Rom. Das Bild zeigt ihn bei einer Begegnung mit Rohingya-Flüchtlingen im Juli 2023 (Foto: Christian Ender)   (@Christian Ender)

Deutscher Jesuit neuer Leiter des JRS-Flüchtlingsdienstes in Rom

Br. Michael Schöpf SJ leitet ab dem 1. September den internationalen Flüchtlingsdienst JRS der Jesuiten in Rom. Das gab die Zentraleuropäische Provinz der Jesuiten e.V. diesen Freitag per Pressemitteilung bekannt. Als internationaler Direktor des Jesuit RefugeeService (JRS) folgt Schöpf auf Pater Thomas H. Smolich SJ, der den JRS seit Oktober 2015 leitete.

Bruder Schöpf war in den vergangenen zwei Jahren bereits stellvertretender Direktor des JRS. Seine Ernennung zum neuen Direktor durch den Generaloberen Pater Arturo Sosa SJ, die Ende 2022 bekannt gegeben wurde, „gewährleiste Kontinuität und Stabilität für die Arbeit des JRS in einer Zeit, in der mehr als 100 Millionen Menschen weltweit gezwungen sind, aufgrund von Vertreibung, Gewalt, Not und Unterdrückung ihre Heimat zu verlassen", erklärten die Jesuiten in Zentraleuropa zu der Personalie. 

Erfahren in der Migrations- und Flüchtlingsarbeit

Michael Schöpf SJ war  wischen 1993 und 1997 mehrmals in Afrika für Flüchtlingsprojekte in Kenia, Tansania, Uganda und Ruanda. 2005 wechselte er zum JRS Europe nach Brüssel, wo er bis 2008 als stellvertretender Regionaldirektor und anschließend bis 2014 als Regionaldirektor tätig war. Seit 2021 ist er Teil des internationalen JRS-Büros in Rom, wo er sich auf die Programmarbeit, Organisationsentwicklung und Interessenvertretung auf globaler Ebene konzentrierte. „Die Begleitung der Flüchtlinge ist das Herzstück des JRS“, sagte Bruder Schöpf bei seiner Ernennung. „Ich bin dankbar und freue mich darauf, diesen Auftrag gemeinsam mit so vielen äußerst engagierten und kompetenten Kolleginnen und Kollegen in einem schwierigen Umfeld weiterzuentwickeln. Wir sind aufgerufen, das Leben unserer gewaltsam vertriebenen Schwestern und Brüder zu teilen, die uns einladen, in gerechte Beziehungen zu treten und unsere gemeinsame Menschlichkeit zu entdecken. So können wir Sinnvolles tun.“

Teuku Nasir (Imam Mukhim von Lampana) im Juli 2023 bei einem Treffen mit Br. Michael Schöpf SJ (links)
Teuku Nasir (Imam Mukhim von Lampana) im Juli 2023 bei einem Treffen mit Br. Michael Schöpf SJ (links)

„Begleitung der Flüchtlinge ist das Herzstück des JRS“

Klimawandel wird Migration verstärken

Als Herausforderung sieht Bruder Schöpf, dass rund 40 Prozent der weltweit Geflüchteten Kinder sind, für die Bildungsangebote geschaffen werden müssen. Zudem verändere der Klimawandel die Situation. „Wir werden zunehmend Migration als Folge von Klimawandel sehen, und die Erderwärmung wird auch unsere Projekte beeinträchtigen – wir haben das schon im Südsudan erfahren, in Asien und in Lateinamerika. Wir müssen eine systematische Antwort darauf finden, wie den Menschen Schutz gewährt werden kann. Ich sehe hier aber auch eine Chance, nämlich dass wir unsere Arbeit verknüpfen können mit den jungen Klimaschützern und dadurch auch neue Kontakte, Impulse und Wirkmöglichkeiten gewinnen“, sagt Bruder Schöpf.

Zur Person

Der aus Deutschland stammende Michael Schöpf trat 1989 in die Gesellschaft Jesu ein und schloss 1993 sein Studium an der Hochschule für Philosophie in München ab. In Deutschland war er Vorsitzender des Beirats von MISEREOR, dem Hilfswerk der katholischen Deutschen Bischofskonferenz für Entwicklungszusammenarbeit, und Berater der Migrationskommission der Deutschen Bischofskonferenz. Bei Jesuitenweltweit, dem internationalen Hilfswerk der Jesuiten in Deutschland, Österreich und der Schweiz, war er für die Entwicklung von Projekten und Partnerschaften zuständig. Außerdem lehrte er in der Migrationsforschung und war als Gastdozent an verschiedenen Universitäten in Würzburg, München und Wien tätig.

Der Jesuit Refugee Service JRS

Der JRS wurde 1980 vom ehemaligen Generaloberen der Jesuiten, Pater Pedro Arrupe SJ, gegründet und ist heute in 58 Ländern vertreten - laut eigener Aussage um Flüchtlinge und andere Vertriebene zu begleiten, ihnen zu dienen und sich für ihre Belange einzusetzen, damit sie genesen, lernen und ihre Zukunft selbst bestimmen können. Mit seinem Hauptsitz in Rom, Italien, und neun Regionalbüros unterstützt der JRS jedes Jahr fast eine Million Menschen mit Bildung, Lebensunterhalt, Versöhnung sowie psychischer Gesundheit und psychosozialer Betreuung.

 

Jesuiten in Zentraleuropa

Die Jesuiten im Zentraleuropa sind eine Ordensgemeinschaft in der katholischen Kirche, die etwa 400 Mitglieder an 36 Standorten in Deutschland, Lettland, Litauen, Österreich, Schweden und der Schweiz umfasst. Schwerpunkte der Arbeit sind Bildung und Glaubensorientierung, soziale Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung.

(pm - sst)

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25. August 2023, 10:22