Mit deutscher Hilfe aus Tansania zum WJT
Stefanie Stahlhofen - Lissabon
„Mir ist es ein großes Anliegen, die Partnerschaft jetzt auch nach Corona mit unseren Partnerbistümern neu zu beleben. Ich habe jetzt auch die Gelegenheit gehabt, Tansania, also Mbinga, zu besuchen. Und da ist die Idee geboren worden, zu sagen, wir sind Weltjugendtag dieses Jahr. Wir nehmen Jugendliche aus Mbinga mit, wir ermöglichen denen die Reise, bezahlen die Sachen wie Versicherungsschutz und was noch alles da sein muss und laden sie ein, zu uns zu kommen. Und dann haben wir die Idee sehr schnell umgesetzt. Das einzige Problem, an dem es am Ende fast gescheitert wäre, waren die Visa - ob die Visa rechtzeitig kommen. Sie kamen gerade noch rechtzeitig, so dass wir dann also gemeinsam loslegen konnten“, berichtet der Würzburger Bischof Franz Jung im Interview mit Radio Vatikan.
Die Visa kamen gerade noch rechtzeitig...
Sechs Jugendliche aus dem Partnerbistum Mbinga in Tansania konnten so gemeinsam mit ihrem Jugenpfarrer am Ende das Partnerbistum Würzburg besuchen. Von dort ging es dann per Bus gemeinsam nach Lissabon zum Weltjugendtag:
„Für mich war es eine tolle Gelegenheit, am WJT teilzunehmen, neue Länder kennenzulernen und so viele Menschen zu treffen, die meinen Glauben teilen. Ganz toll war es auch, Papst Franziskus zu treffen. Ich fühle mich sehr gut. Wenn man einmal mit Leuten aus aller Welt gemeinsam gebetet hat, ist das eine ganz besondere Erfahrung. Ich kehre verändert zurück“, sagt der 26-Jährige Sämwel Damian Ndunguru aus Mbinga.
Selbstständigkeit ermöglichen
Das Partnerbistum Würzburg und Bischof Jung haben die Gruppe aus Tansania auch mit Dingen versorgt, die für viele in Deutschland wahrscheinlich selbstverständlich sind:
„Wir haben Handys besorgt, eben auch mit Prepaidkarten, damit man schnell kommunizieren kann oder damit sie sich auch selbst orientieren können in der Stadt. Oder wenn jemand verloren geht, dass man weiß, wo der Bus ist, wo man sich trifft. Die können sich selbst organisieren und das ist gut so! Gestern Nachmittag haben wir zusammen gegessen und noch ein Eis geschleckt. Es war wunderbar.“
Pfarrer Witney Ngahi, 36, aus dem Bistum Mbinga in Tansania ist als Begleiter seiner Gruppe mit zum WJT gekommen:
„Ich bin kein Jugendlicher mehr, aber der Jugendpfarrer. Es war sehr wichtig für mich, andere Leute kennen zu lernen, die Botschaft des Papstes zu hören und zu sehen, wie ich der Jugend besser helfen kann. Beim WJT in Lissabon haben auch wir Jugendpfarrer uns untereinander getroffen und da habe ich viel gelernt und viele neue Erfahrungen gemacht.“
Er ist sehr dankbar, dass er am Weltjugendtag teilnehmen konnte. Die Teilnehmerzahl sei wirklich riesig gewesen und die Botschaft des Papstes sehr stark:
„Ich fühle mich gesegnet. Die Schlussmesse mit dem Papst, wir waren in Fatima und haben dort an den Gräbern der Seherkinder gebetet. Es ist eine große Gnade Gottes gewesen, an diesem WJT teilnehmen zu können. In Afrika denken wir manchmal, nach Europa kommen bedeutet, dass die Leute vielleicht manchmal nicht so nett sind, Menschen mit dunkler Hautfarbe anders behandeln oder ausgrenzen. Aber in unserem Partnerbistum Würzburg und auch in unseren Gastorten hier in Portugal waren die Leute sehr nett. Und das habe ich selbst erlebt, man hat es mir nicht nur erzählt. Das hat meine Meinung und mich verändert“, berichtet Jugendpfarrer Witney Ngahi aus Tansania über seine Erfahrungen im deutschen Partnerbistum Würzburg und bei der gemeinsamen Fahrt zum Weltjugendtag nach Lissabon.
Das Bistum Würzburg hat übrigens in ähnlicher Weise auch einer Pilger-Gruppe aus dem Partnerbistum Óbidos in Brasilien die Teilnahme beim WJT in Lissabon ermöglicht.
(vatican news/bistum würzburg - sst)
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