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Kerzen in der Frauenkirche in München Kerzen in der Frauenkirche in München  (AFP or licensors)

D: Renovabis-Mitgründer Eugen Hillengass gestorben

Der Gründungsgeschäftsführer des katholischen Osteuropa-Hilfswerks Renovabis, Eugen Hillengass, ist tot. Der Jesuitenpater starb in der Nacht zum Dienstag, einen Tag nach seinem 93. Geburtstag, in München, wie die Zentraleuropäische Provinz der Jesuiten mitteilte.

Von 1993 bis 2002 leitete er das jüngste weltkirchliche Hilfswerk der katholischen Kirche in Deutschland. Er galt als begnadeter Fundraiser, der zugleich die Devise ausgab, man wolle in Menschen und nicht in Steine investieren. „Europa ist größer als die Europäische Union und endet nicht an der Neiße oder Weichsel“, war stets sein Credo. Zur festen Einrichtung wurde unter seiner Leitung der jährliche Internationale Kongress Renovabis mit dem Ziel, die „intellektuelle Öffnung nach Osten“ zu befördern.

Von 2002 bis 2009 war Hillengass „Leiter Projektförderung“ der Deutschen Provinz der Jesuiten in München und warb als Fundraiser um Unterstützung für die Schulen und andere Einrichtungen seines Ordens. Seinen Lebensabend verbrachte der Ordensmann im Alten- und Pflegeheim Sankt Michael der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul.

Missbrauchsskandal

Der Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche holte im Mai vergangenen Jahres auch Renovabis ein. Damals wurde bekannt, dass ein vorbestrafter deutscher Priester in der Ukraine Minderjährige missbraucht hatte. Der Geistliche hatte ab 1995 tageweise am Sitz des Hilfswerks in Freising ehrenamtlich mitgearbeitet. Über sein Vorleben informiert gewesen sei nur der damalige Hauptgeschäftsführer Hillengass. Wann und wie genau, sei aber unklar, wie Renovabis später mitteilte. Hillengass habe offenbar sein Wissen für sich behalten.

Hillengass stammte aus Frankfurt am Main, trat 1950 in den Jesuitenorden ein und wurde 1962 zum Priester geweiht. Nach einem Studium der Betriebswirtschaftslehre in München, Mannheim und Cleveland/Ohio arbeitete er von 1968 bis 1971 an der Seite des Provinzials in München. 1971 siedelte der Pater nach Rom über und wurde dort 1972 Generalökonom des Ordens.

(kna – mg)

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16. August 2023, 11:57