Österreich: Erzabt wird Päpstlicher Assistent in Klosterneuburg

„Ich sehe mich als Begleiter, der dem Konvent des Stiftes Klosterneuburg auf dem Weg des Neuaufbruchs zur Seite steht,“ sagte Birnbacher zu seiner Bestellung. Er steht seit 2013 der Salzburger Erzabtei St. Peter vor. Seit 2019 ist er zudem Vorsitzender der Österreichischen Ordenskonferenz.

Aufgabe des Päpstlichen Assistenten ist es, die Klosterleitung bei dem eingeleiteten Erneuerungsprozess zu begleiten. Dementsprechend sind ihm einige Rechte vorbehalten. Er darf an Sitzungen des Klosterrates und der Plenarkapitel teilnehmen. Ihm ist ein Rederecht eingeräumt, allerdings kein Stimmrecht. Zudem muss der Assistent dem Dikasterium jährlich seinen Bericht vorlegen und soll die Vatikan-Behörde bei Bedarf in Angelegenheiten von größerer Bedeutung konsultieren.

Ein neuer Propst 

Am 14. August hatten die Chorherren von Klosterneuburg Anton Höslinger zum neuen Propst des Stiftes gewählt. Damit endete die Amtszeit des Apostolischen Delegaten Bischof Joseph Clemens, der in einer Zeit des Übergangs für das Stift letztverantwortlich war. Er wurde 2020 als interimistischer Leiter in Klosterneuburg eingesetzt, nachdem eine Apostolische Visitation im Stift erfolgt war. Bei dieser ging es unter anderem um Missbrauchsvorwürfe.

Das Stift wurde nun mit der Wahl des Propstes in die erneute „Unabhängigkeit" entlassen, verbunden damit war allerdings die Auflage vonseiten des Dikasteriums, dass dem Stift in den kommenden drei Jahren ein Päpstlicher Assistent zur Seite gestellt wird.

Propst Höslinger blickt der Zusammenarbeit mit dem neuen Päpstlichen Assistenten zuversichtlich entgegen. „Die Bestellung eines Päpstlichen Begleiters ist, nach einer Zwischenzeit ohne Propst und Kapitelrat, durchaus übliche Praxis und kein Zeichen des Misstrauens", so der Propst in der Aussendung des Stifts. Er sehe in Erzabt Korbinian „einen Begleiter im wahrsten Sinn des Wortes, der uns zur Seite steht, uns zu tragen hilft und gegebenenfalls auch Hilfe anbieten kann."

(kap – md)