Österreich: Stift Klosterneuburg kann in neue Ära gehen

Der deutsche Kurienbischof Josef Clemens war im November 2020 als Delegat zum interimistischen Leiter von Stift Klosterneuburg ernannt worden, nachdem Propst Bernhard Backovsky im Mai 2020 aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten war. Die Beauftragung von Bischof Clemens erfolgte nach einer Apostolischen Visitation des Stifts im Sommer 2020. Darin ging es unter anderem um Missbrauchsvorwürfe, die Backovsky nicht angemessen gehandhabt haben soll. Als Administrator des Stifts wurde Anfang Juni 2021 Prälat Maximilian Fürnsinn eingesetzt, der frühere Propst von Stift Herzogenburg.

Der Untersuchungsbericht kam zu dem Schluss, dass die frühere Leitung von Stift Klosterneuburg sich Versäumnisse im Umgang mit Missbrauchsfällen zuschulden hatte kommen lassen. Darüber hinaus wurde einigen Chorherren – aktiven und ehemaligen - sexuelles Fehlverhalten bescheinigt. Der emeritierte Propst Backovsky erhielt eine kirchenrechtliche Ermahnung, eine sogenannte Monitio.

Stift Klosterneuburg wenige Kilometer nördlich von Wien gilt als eines der wohlhabendsten Klöster Österreichs. Prälat Fürnsinn hatte in den vergangenen zwei Jahren mehrfach den notwendigen Vergemeinschaftungsprozess im Stift betont. Das Gemeinsame müsse im Kloster über dem Eigenen stehen.

Anton Höslinger ist der 67. Propst des Stifts. Im Anschluss an seine Wahl feierten die Chorherren Montagmittag gemeinsam mit dem neuen Propst das „Te Deum" in der Stiftskirche.

(kap – gs)