Österreich: Assyrische Kirche strebt offiziellen Status an

Noch habe man nur einen ständigen Priester, und zu den Gottesdiensten sei man bei anderen katholischen Gemeinden zu Gast, so Priester Ninos Babisha. Langfristig wünsche man sich aber eine eigene Kirche. Zudem sei ein besonderer Wunsch eine eigene Schule, in der die Kinder die aramäische Sprache erlernen können. Man sei trotz alledem sehr dankbar für die ökumenische Gastfreundschaft in katholischen Kirchen, machte Babisha deutlich.

Viel Unterstützung gab es für die kleine Glaubensgemeinschaft auch aus dem Ausland: So besuchten viele Priester die Gläubigen in Österreich, sodass mindestens einmal im Monat ein Gottesdienst stattfinden konnte. Zudem besuchte der Patriarch der Kirche Mar Awa III. oft die Gemeinde in Wien. Dadurch seien sehr enge Beziehungen zu ihm entstanden, so Kirchenrätin Geiger.

Hintergrund

Die Assyrische Kirche des Ostens geht auf die Kirche des alten Perserreiches zurück. Heute zählt die eigenständige Kirche weltweit rund 400.000 Gläubige in Nahost, aber auch in Europa, Nordamerika, Australien und Indien. In Österreich gibt es laut eigenen Angaben rund 320 Gläubige. Die meisten Kirchenmitglieder kommen aus dem Irak, aus Syrien und dem Iran und sind als Asylsuchende nach Deutschland gekommen.

Mit dem Status einer staatlich eingetragenen religiösen Bekenntnisgemeinschaft erlangt eine Glaubensgemeinschaft in Österreich Rechtspersönlichkeit, hat aber im Unterschied zu den gesetzlich anerkannten Kirchen und Religionsgesellschaften nicht die Stellung einer Körperschaft öffentlichen Rechts.

(kap – jo)