EU-Caritaspräsident: Klimakleber „nerven, aber sie haben Recht"
„Man mag ob der verschiedenen Protestformen dieser Generation geteilter Meinung sein. Die jungen Menschen nerven, aber sie haben Recht“, so der Wiener Priester, der auch die Caritas Österreich leitet, bei einer Predigt im Wiener Stephansdom.
Landau hielt Rückschau auf den globalen Klimastreik am Freitag, an dem sich auch elf österreichische Städte beteiligten. Allein in Wien marschierten laut Veranstaltern über 20.000 Protestierende mit. Landau sagte, es sei ermutigend zu sehen, wie viele junge Menschen sich beteiligen und ein Umdenken einfordern. „Sie haben vermutlich mehr für Klima und Schöpfung getan als alle Generationen vor ihnen".
Dramatische Überschwemmungen, katastrophale Hitzewellen, Sturmkatastrophen, all das habe „ungeahnte Dimensionen" erreicht, sagte Landau, der promovierter Biochemiker ist. „Die Klimakrise ist längst Realität“, auch in Europa. Die christlichen Kirchen machten gemeinsam jedes Jahr in der Schöpfungszeit von 1. September bis 4. Oktober auf die gemeinsame Verantwortung „für diese eine Welt" aufmerksam, so Landau. „Gott will, dass Gerechtigkeit regiert; eine Gerechtigkeit, die daran Maß nimmt, wie wir, auch als Gesellschaft, mit den Armen umgehen." Diese wachse, „wo wir uns um die rechte Beziehung zu Gott, zu den Mitmenschen und zu dieser Schöpfung, zu dieser Welt mühen, die uns - auch im Blick auf kommende Generationen - nur geliehen, treuhänderisch anvertraut ist".
Papst ist „prophetischer Impulsgeber"
Mit der Sozialenzyklika „Laudato si" habe Papst Franziskus bereits 2015 das Klima- und Umweltthema klar angesprochen, so Landau. In jener Zeit hätten viele noch von „Wetterkapriolen“ gesprochen. Mit seinem Schreiben sei Franziskus „zu einem ganz wesentlichen und prophetischen Impulsgeber in dieser notwendigen Debatte geworden." Das Dokument habe in seiner Bedeutung im Lauf der Jahre noch zugenommen. Daher habe er die Nachricht, dass der Papst für den 4. Oktober eine Fortsetzung dieses zentralen Umweltschutzdokuments angekündigt hat, mit Freude gelesen, so der Caritas-Präsident.
(kap/vatican news – gs)
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