D: Evangelische Missbrauchsstudie im Januar
Am 25. Januar nächsten Jahres soll die Studie auf einer Pressekonferenz vorgestellt werden. Das meldet die „Zeit“-Beilage „Christ und Welt“, die am Donnerstag erscheinen wird. Die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs hatte bei einer EKD-Synode vor fünf Jahren in Würzburg für das Erstellen einer solchen Studie geworben.
Die Studie soll die zwanzig Landeskirchen der EKD sowie vor allem ihre Einrichtungen der Diakonie berücksichtigen. Anders als bei der katholischen MHG-Missbrauchsstudie von 2018, bei der die katholischen Bischöfe die Auftraggeber waren, sind im Fall der EKD die Forscher Herren des Verfahrens; die Landeskirchen zahlen zwar dafür, haben aber weiter keinen Einfluss.
Kein Zugriff auf Personalakten
Bis zum 31. Dezember 2022 haben Betroffene von Missbrauch insgesamt 858 Anträge auf Anerkennungsleistungen bei der EKD gestellt, wie ein EKD-Sprecher gegenüber „Christ und Welt“ erklärte. „Davon wurden 816 positiv beschieden. Die Gesamtsumme der Anerkennungsleistungen beträgt aktuell 12.046.940 Euro.“ Im Schnitt zahlte die evangelische Kirche also bis Ende vergangenen Jahres knapp 15.000 Euro pro anerkannten Fall aus, deutlich weniger, als Betroffene von der katholischen Kirche bekommen.
Anders als bei der katholischen MHG-Studie können die Forscher im Fall der EKD-Studie nur in sehr begrenztem Umfang selbst auf Personalakten von missbrauchsbeschuldigten Pfarrern oder Ehrenamtlichen zugreifen. Das verhindert bislang der Datenschutz. Aus demselben Grund können auch keine Namen von Betroffenen, Beschuldigten und Verantwortlichen genannt werden.
(christ und welt – sk)
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