Armut: Ein Problem in vielen Großstädten, das man oft nicht wahrhaben will Armut: Ein Problem in vielen Großstädten, das man oft nicht wahrhaben will  (AFP or licensors)

Österreich: Bischöfe würdigen Caritas-Einsatz gegen Armut

Am 19. November hat die Kirche den „Welttag der Armen“ gefeiert. In Österreichs Pfarren wurde an diesem Tag die traditionelle „Elisabethsammlung“ der Caritas-Inlandshilfe durchgeführt, zudem gab es zahlreiche weitere Solidaritätsinitiativen zum Welttag in den katholischen Diözesen des Landes.

Erzbischof Franz Lackner hat aus Anlass des „Welttags der Armen“ den Einsatz der Barmherzigen Brüder in Salzburg gewürdigt: Seit 100 Jahren würden diese in ihrem Spital in Salzburg ihren Dienst an Hilfsbedürftigen verrichten und damit jenem Auftrag Gottes entsprechen, der heute im Zentrum steht: Fürsorge für die Menschen am Rande, die Armen und Bedürftigen. Sie würden mit ihrem Einsatz zugleich daran erinnern, dass es bei allem „um die ehrliche Absicht und die Aufrichtigkeit des Herzens“ gehe, sagte der Salzburger Erzbischof bei einem Gottesdienst am Sonntag in der Spitalskirche der Barmherzigen Brüder in Salzburg. Der Gottesdienst am „Welttag der Armen“ wurde im ORF und ZDF übertragen.

Lackner zeichnete in seiner Predigt das bewegte Leben des Ordensgründers Johannes von Gott (1495-1550) nach, der nach einem „unsteten Leben“ im Zuge einer Predigt ein Bekehrungserlebnis hatte, infolgedessen er seine Berufung entdeckte, sich ganz den Armen und Kranken zu widmen.

Diözese Innsbruck feiert 120 Jahre Caritas

Das 120-jährige Bestehen der Caritas in Tirol stand im Mittelpunkt eines Gottesdienstes, den der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler am Sonntag in der Pfarrkirche Völs feierte und der auf ServusTV übertragen wurde. In einer Dialogpredigt gemeinsam mit der Tiroler Caritasdirektorin Elisabeth Rathgeb würdigte Glettler den Einsatz der Caritas als weiterhin wichtig und gefragt - nicht nur im Blick auf die reale Armutsbekämpfung, sondern auch im Blick auf die Zuwendung zu Armen. „Vor dem Einsatz unserer Talente ist das Hinhören und Hinschauen entscheidend.“ Gegenüber dem „lauten Getöse“ der Gesellschaft sei „echte Zuwendung“ gefragt, „um die vielen alten und neuen Gesichter der Armut zu erkennen.“

Rathgeb berichtete in der Predigt u.a. von persönlichen Erfahrungen bei den jährlichen Caritas-Haussammlungen. Dort zeige sich, wie wichtig das Zuhören und eine „echte Zuwendung“ sei. Dies sei schließlich auch die Gründungsidee der Caritas in Tirol vor 120 Jahren gewesen. „1903 war es die Not der Straßenkinder in Innsbruck, die obdachlos und oft alkoholisiert in der Stadt gelebt haben. Deshalb haben engagierte Bürger und Bürgerinnen gemeinsam mit kirchlichen Einrichtungen beschlossen: Wir gründen den 'Karitas-Verband Barmherzigkeit'.“

„Not sehen und handeln - das ist auch heute noch das Motto der Caritas: In den aktuellen Notlagen in Tirol und an den vielen Krisenschauplätzen der Welt versuchen wir zu helfen: in Rumänien und Armenien, in Mali und Burkina Faso - seit Jahrzehnten Partnerländer der Caritas.“ Zugleich nutzten Glettler und Rathgeb die Gelegenheit, den vielen haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitenden der Caritas für ihren Einsatz zu danken. "Auch nach 120 Jahren sind die vielen Caritas-Talente, die Gott uns allen geschenkt hat, gefragt", so Glettler abschließend.


(kap-skr)
 

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19. November 2023, 16:25