Pater Karl Wallner: „Bitte lasst euch nicht frustrieren!“
Stefanie Bross - Vatikanstadt
Im Gespräch unterstrich Wallner die beeindruckende Entwicklung von Missio Österreich und betonte: „Wir dürfen bei Missio Österreich auf sehr, sehr gnadenreiche Jahre zurückschauen. Von den Spenden her dürfen wir auch dankbar sein, denn wir konnten eine Verdoppelung innerhalb der letzten sieben Jahre erleben. Es ist nicht unser Erfolg. Es ist letztlich ein Erfolg für die Kirche in Österreich, die dadurch jetzt eben der Weltkirche noch mehr helfen kann.“
Nein zur Frustration
In einer Zeit, in der viele Hilfsorganisationen einen starken Spendenrückgang verzeichnen, hebt sich Missio Österreich laut Wallner ab: „Das Besondere ist, dass wir wahrgenommen werden in Österreich und darüber hinaus als eine Art „Therapie“ gegen diese doch latente Frustration, die wir haben. Draußen nennen sich ja die jungen Leute, die protestieren gehen, ‚Last Generation‘ (Letzte Generation). Also das ‚last‘ - wie immer man das interpretiert - ist ein Ausdruck dafür: es gibt dann nichts mehr, wir haben keine Zukunft. Und wir sagen: Nein, wenn du etwas tust im Kleinen, kannst du die Welt verändern!“
Medienarbeit und Glaubensverkündigung
Der Nationaldirektor betonte, dass die Kirche in Afrika und Südamerika, die täglich Freude in die Welt bringt, als Vorbild dienen könne. Dort sehe man volle Kirchen und hunderte Priesterberufungen. Insbesondere Laien seien dort als Katecheten sehr engagiert.
Die Bedeutung der Medienarbeit
Er selbst bemühe sich gemeinsam mit seinem Team bei Missio Österreich um herausragende Medienarbeit durch tägliche Messübertragungen, weltweite Reportagen und andere Formate. „Wir haben zum Beispiel bei Missio Österreich ein ganzes Team um ein Fernsehstudio, das wir eingerichtet haben. Ich habe für die Social Media eine eigene Anstellung eingerichtet, damit wir die jungen Leute erreichen. Denn wenn die jungen Leute heute sechs Stunden im Durchschnitt am Smartphone sind und wir kommen nicht vor, dann gibt es uns für diese jungen Leute nicht.“
Allein durch die täglich Mittagsmesse erreicht Missio um die 10.000 Zusschauer. Man solle sich nicht entmutigen lassen, wenn man selbst den Ruf verspüre, in den Medien den Glauben zu verkündigen. So blickt Pater Wallner schmunzelnd auf seine Anfangszeit zurück: „Ich war ein schüchternes Bübchen. Ich war ein normaler Landpfarrer, ein braver Theologieprofessor, usw. Ich war nervös am Anfang. Ja, und dann habe ich gesehen, was du plötzlich über die Medien für eine Reichweite hast.“
Jeder kann die Welt verändern
Den Menschen, die etwas verändern wollen, spricht der Nationaldirektor von Missio Mut zu: „Bitte lasst euch nicht frustrieren, wir sind nicht am Ende... Und hab Vertrauen - egal wer du bist, egal was du bist: ob eine Oma oder ein Berufstätiger, ob du einen Konzern leitest. Lass dich nicht frustrieren. Jeder kann die Welt verändern. Und eine kleine Tat ist mehr als gar keine Tat. Und ein kleines Gebet ist wertvoller als gar kein Gebet. Und letztlich liegt diese Welt in Gottes Hand. Nicht ich muss die Welt erlösen, sondern sie ist schon erlöst. Dockt bitte bei Jesus an, nehmt die Muttergottes als eure Missionshelferin, und ihr werdet selbst diese Welt zum Guten verändern.“
(vaticannews)
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