D: „Rom kartätscht die Deutschen nicht nieder“
Der Papst und andere Vatikan-Vertreter hätten bislang „bloß Noten und Warnungen“ nach Deutschland geschickt“, sagte der Leiter des Büros katholischer deutschsprachiger Nachrichtenagenturen im Gespräch mit der „Zeit“-Beilage „Christ und Welt“. Und wörtlich: „Rom kartätscht die Deutschen nicht nieder“.
Zum Brief des Papstes an vier Kritikerinnen des „Synodalen Wegs“ bemerkt Ring-Eifel, Franziskus habe „nie einen Hehl daraus gemacht, dass er es nicht schätzt, wenn die Deutschen vor allem auf neue Strukturen und Vorschriften setzen“. Der Brief des Papstes, der vor einer Woche bekannt wurde, sei „eine leichte Zuspitzung, aber kein Bruch“.
„Eine leichte Zuspitzung, aber kein Bruch“
Die Strategie der Verantwortlichen in der katholischen Kirche Deutschlands angesichts der Warnungen aus dem Vatikan schildert Ring-Eifel so: „Man duckt sich ein bisschen, heizt den Konflikt nicht an und weist darauf hin, dass man weiter im Gespräch ist“.
Es stimme schon, „dass viele Themen, die in Deutschland diskutiert werden, auch auf der Weltsynode diskutiert wurden“. Doch Rom störe es sehr, wenn die Vorschläge aus Deutschland „von der institutionellen Denke her geprägt“ seien. „Dass die Deutschen einen Synodalen Ausschuss begonnen haben, aus dem ein Synodaler Rat aus Geistlichen und Laien entstehen soll, ist vielen in Rom ein Gräuel.“
Ring-Eifel ist Theologe und Altphilologe; bis 2022 war er Chefredakteur der Katholischen Nachrichtenagentur KNA in Bonn.
(vatican news – sk)
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