Schweiz: Weitere Missbrauchsvorwürfe gegen Abtei Saint-Maurice
Damals hatte Abt Jean Scarcella bekanntgegeben, dass er wegen eines gegen ihn gerichteten Vorwurfs zu einem sexuellen Übergriff und der dazu eingeleiteten Voruntersuchung sein Amt vorerst ruhen lässt.
Die Walliser Abtei Saint-Maurice reagiert auf die Missbrauchsvorwürfe, die gegen neun ihrer Chorherren in der Sendung „Mise au point“ von RTS erhoben wurden. Das Kapitel werde am Dienstag darüber befinden, am Mittwoch sollen die Beschlüsse kommuniziert werden. RTS berichtete über die neuen Vorwürfe am Sonntagabend in der Sendung „Mise au Point“. Demnach wurden über Gerichtsakten, Zeugenaussagen mutmaßlicher Opfer sowie ehemaliger Kloster-Mitarbeiter neun Chorherren der Abtei identifiziert, die mit Vorwürfen von sexuellem Missbrauch und Kinderpornografie in Verbindung gebracht werden, wie das Portal „cath.ch“ am Montag berichtete.
Ein Klostermitglied etwa, gegen das zuvor bereits im Zusammenhang mit kinderpornografischem Material ermittelt worden sein soll, wurde laut den RTS-Recherchen nach dem Missbrauch zweier Kinder Mitte der 1990er Jahre zu einer Haftstrafe auf Bewährung verurteilt und in den Laienstand zurückversetzt. In mehreren anderen Fällen sollen die Vorwürfe in der Vergangenheit behördlich untersucht, die Ermittlungen aber offenbar wegen Verjährung, weil Beschuldigte gestorben waren oder aus anderen Gründen wieder eingestellt worden sein.
Einige der Beschuldigten seien noch im Amt, andere bereits verstorben, hieß es weiter. Die meisten Fälle sollen sich den Angaben zufolge zwischen 1995 und 2005 ereignet haben. Das Kloster Saint-Maurice wollte gegenüber RTS zunächst nicht Stellung nehmen.
(kap/kath.ch – mg)
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