Österreichs Bischöfe: „Gottes Friede ist mehr als ein Waffenstillstand“
„Christen müssen Wegbereiter des Friedens sein“: Das betonte der Salzburger Erzbischof Franz Lackner während der Weihnachtsfeierlichkeiten im Salzburger Dom. Weihnachten sei ein „Angebot Gottes, ein Friedensangebot.“ „Wir schulden Gott die Ehre und er schenkt Frieden, wie die Welt ihn nicht geben kann", so der Erzbischof bei der Christmette.
Der Innsbrucker Bischof Herrman Glettler stellte in seiner Predigt am Christtag heraus, dass Gott selbst ist in jedem Menschen real gegenwärtig sei. Nur die Liebe sei „Lebensnot-wendend". Maßlosigkeit, Gereiztheit, aber auch Gleichgültigkeit und Bequemlichkeit ließen sich mit netten Wünschen nicht entsorgen. Heilsam sei nur die Liebe, so der Bischof. Das Fest von Gottes Menschwerdung sei „stark genug, um die vielen hereinzuholen - die Vergessenen, Heimatlosen, Geflüchteten, Not-Leidenden in den vielen Krisenregionen unserer Welt".
Niemanden zurücklassen
Der Friede war das Thema, um das sich die Predigt des Steirerischen Bischofs Wilhelm Krautwaschl am Christtag drehte. An so vielen Orten dieser Welt werde „Frieden" ersehnt, etwa in Israel, in Gaza oder der Ukraine. Jedoch, so Bischof Krautwaschl: „Der Friede, den Weihnachten uns bringt, ist aber nicht bloß Waffenstillstand, so sehr dieser auch heuer erhofft wird. „Gott ist einer von uns geworden, damit die Welt um uns nicht mehr gottlos ist, damit Hoffnung da ist für alle. Dafür hat er sich selbst hineingesprochen in diese Welt."
Gottes Friede beruhe „auf einem speziellen Umgehen des Menschen mit der Welt, also mit der Schöpfung, die uns umgibt". Jede und jeder sei aufgrund der Menschwerdung Gottes herausgefordert, „unser gemeinsames Haus 'Erde' wieder neu als Seine Schöpfung zu betrachten. Wir sind herausgefordert, die Schöpfung zu hüten, damit sie auch nachfolgenden Generationen lebenswert übergeben werden kann“.
Dem Festgottesdienst am Christtag im Wiener Stephansdom stand Kardinal Christoph Schönborn vor. Wie sei es überhaupt möglich, etwas vom unfassbaren Geheimnis Gottes zu ertasten, fragte der Wiener Erzbischof. Es gehe hier nicht um den Verzicht auf die Vernunft und das Denken. Letztlich sei aber wohl die Anbetung jene Art und Weise, sich dem Geheimnis Gottes am besten anzunähern, ohne es jemals auch nur ansatzweise auszuschöpfen, so Schönborn.
(kap-skr)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.