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Westschweiz: 91 Missbrauchsopfer haben sich gemeldet

Seit dem 12. September 2023, dem Datum der Veröffentlichung des Berichts der Universität Zürich, haben sich 91 Opfer sexuellen Missbrauchs im kirchlichen Kontext bei den zuständigen Stellen der französischsprachigen Diözesankommissionen gemeldet.

Es seien 40 Frauen und 51 Männer, berichtet cath.ch. Die Fälle seien alt. Das Westschweizer Nachrichtenportal sammelte die Daten der verschiedenen Stellen. Über die Zahlen hinaus interviewte cath.ch drei Personen an vorderster Front bei dem Empfang der Meldungen.

Die Anforderungen steigen

„Seit dem Morgen vom 13. September klingelte das Telefon alle zehn Minuten“, so Marie-Jo Aeby, Vizepräsidentin der SAPEC-Gruppe, dem Verein, der Menschen hilft, die in einer Situation religiöser Autorität misshandelt wurden. Die von cath.ch ermittelte Zahl sei nicht vollständig. Die Zahl gebe jedoch einen Trend für die Westschweiz wieder, drei Monate nach der Pressekonferenz, an der Forscher der Universität Zürich im Auftrag der Schweizer Bischofskonferenz, der Römisch-katholischen Zentralkonferenz und der Union der Ordensoberen der Schweiz wurden 1.002 Fälle von 921 Opfern und 510 Tätern bekannt gegeben.

Brigitte Ansermet, Sekretärin und Geschäftsführerin der Meldestelle CECAR, stellt fest, dass die Anfragen seit dem 12. September deutlich zugenommen hätten. Die Komitees, die die Opfer aufnehmen, mussten geteilt werden. Normalerweise, bestünden die Ausschüsse aus drei Personen, die in den Bereichen Soziales, Psychologie und Recht tätig seien, und seien auf zwei Mitglieder reduziert worden, um die Bearbeitung voranzutreiben Fälle.

Der Höhepunkt einer Reise

Über die Zahlen hinaus spiele eines ein sehr wichtiges Element eine Rolle: Männer und Frauen trauen sich nach Jahrzehnten des Schweigens, mit offiziellen Behörden zu sprechen. „Opfer sexuellen Missbrauchs reden nicht einfach so darüber“, erklärt Marie-Jo Aeby. Oft sei der Anruf oder die E-Mail, die die Person sendet, der Höhepunkt einer langen persönlichen Reise. Manchmal hätten Menschen ihren Lieben davon erzählt und ihnen geraten, sich zu melden, erklärt sie, „und man kann sich nicht vorstellen, welche Energie es braucht, um den Sprung zu wagen!“

Die Veröffentlichung der Pilotstudie der Universität Zürich sei für viele misshandelte Menschen ein Auslöser gewesen. „Manchmal kann ein in den Medien zitierter Fall auch ausschlaggebend dafür sein, dass die Person sich meldet.“ Am Tag nach den Enthüllungen über die Abtei Saint-Maurice meldeten sich drei Personen bei der SAPEC-Gruppe, aber nur einer von ihnen hatte Verbindungen zur Abtei, gibt Marie-Jo Aeby an.

(cath.ch - mg)

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16. Dezember 2023, 13:27