D: Ost-Bischöfe warnen vor AfD
„Wir Bischöfe bringen klar zum Ausdruck, dass wir vor dem Hintergrund unseres eigenen Gewissens die Positionen extremer Parteien wie dem III. Weg, der Partei Heimat oder auch der AfD nicht akzeptieren können.“ Das steht in einem „Gemeinsamen Wort“, das die Bischöfe von Berlin, Hamburg, Magdeburg, Erfurt, Görlitz und Dresden-Meißen an diesem Freitag veröffentlicht haben. Die genannten Bistümer umfassen – ganz oder teilweise - die Bundesländer Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.
Nicht auf scheinbar einfache Lösungen hereinfallen
„Viele Menschen verstehen politische Entscheidungen nicht mehr“, heißt es in der Erklärung eingangs. „Sie sind verunsichert, wütend und haben Angst vor dem sozialen Abstieg. Das darf uns nicht dazu bringen, uns von populistischen Aussagen und scheinbar einfachen Lösungen vereinnahmen zu lassen.“
Mit Sorge beobachten die Bischöfe, wie demokratische Prozesse und Institutionen in Deutschland derzeit „angezweifelt und verächtlich gemacht“ würden. „Populistische, rechtsextremistische und antisemitische Positionen werden zunehmend salonfähig. Misstrauen, Hass und Hetze treiben die Gesellschaft auseinander.“ Doch Krieg und Nazi-Gräuel hätten gelehrt, dass die Achtung der Menschenwürde „oberste Richtschnur jedes staatlichen Handelns“ sein müsse. „Politische Parteien, die diesen Grundsatz in Frage stellen, können nach unserem Verständnis keine Alternative sein.“
Keine bessere Staatsform als die Demokratie
Die Bischöfe appellieren eindringlich: „Treten Sie ein für unsere freie und vielfältige Gesellschaftsordnung auf der Grundlage unserer Verfassung!“ Das gelte besonders für den Moment an der Wahlurne. „Krude Ausweisungsphantasien für Migranten und ihre Unterstützer“ oder „die Ablehnung von Schutzangeboten für Geflüchtete“, aber auch „die Leugnung des menschengemachten Klimawandels und die pauschale Verächtlichmachung von politischen Akteuren und Institutionen“ seien mit den Grundwerten der Gesellschaft nicht zu vereinbaren. So begründen die katholischen Bischöfe ihre deutliche Absage an „extreme Parteien“ wie die AfD.
Die Bischöfe ermuntern zu einer respektvollen politischen Debatte und zeigen sich überzeugt, dass es „keine bessere Staatsform als die Demokratie“ gebe. „Lassen Sie uns entschlossen und tatkräftig dafür eintreten und gemeinsam eine gute Zukunft gestalten.“
(vatican news – sk)
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