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P. Anselm Grün. Foto: Julia Martin/Abtei Münsterschwarzach. P. Anselm Grün. Foto: Julia Martin/Abtei Münsterschwarzach. 

Benediktiner Grün: Hoffnung heißt, Augen für die Realität öffnen

Für den Münsterschwarzacher Benediktinerpater und Bestsellerautor Anselm Grün heißt Hoffnung nicht, die Augen zu verschließen. Vielmehr müssten diese für die Realität geöffnet werden, sagte der Ordensmann der Münchner „Abendzeitung“ (Dienstag).

Das sei momentan natürlich alles andere als schön. Doch Hoffnung brauche einen langen Atem. Sie sei aber kein Zweckoptimismus, indem man sich sage, alles werde schon wieder gut.

„Die Erwartung, dass es nächstes Jahr wirklich besser ist, kann enttäuscht werden“, räumte der 78-jährige Grün ein. Ein Weg zu hoffen ist seinen Worten zu folgen aber zu beten. Solange man bete, habe man Hoffnung. „Dann bin ich zumindest nicht ohnmächtig. Wenn ich nur mit Ohnmacht reagiere, dann helfe ich keinem. Ich lähme mich selbst und auch meine Umgebung.“

Viele Krankheiten Ausdruck eines Lebensstils

Anselm Grün ist Benediktiner, Betriebswirt und Bestsellerautor. Er sieht mit Blick auf die Krise im Gesundheitswesen übertriebene Erwartungen an den Staat. „Wir können froh sein um unser System, aber in der Antike war die wichtigste Aufgabe der Ärzte, nicht nur Krankheiten zu heilen, sondern die Kunst des gesunden Lebens zu lehren“, sagte der fränkische Ordensmann der Münchner „Abendzeitung“ weiter. Das würde einige Kosten verringern. Viele Krankheiten seien Ausdruck eines Lebensstils und lägen in der Verantwortung jedes Einzelnen. Die Gesundheitsversorgung in Deutschland sei auf einem hohen Niveau. Dennoch würden wohl künftig Abstriche gemacht werden müssen, prognostizierte der Ordensmann. „Aber wir werden einen Weg finden müssen, wie die Gesundheit der Menschen erhalten bleibt.“

(kna - mg)

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02. Januar 2024, 13:32