D: Kinder von Krisen besonders betroffen
Angesichts der zahlreichen Krisen weltweit würden die Probleme von Kindern und Jugendlichen in Deutschland und der Welt zunehmend vergessen. Dies kritisierte die Präsidentin des Deutschen Kinderschutzbundes, Sabine Andresen, am Freitagmorgen in Berlin. Es gebe „eklatante strukturelle und finanzielle Mängel“, doch würden diese Entwicklungen kaum mehr wahrgenommen.
Theoretisch seien die Rechte von Kindern und Jugendlichen zwar festgeschrieben, es mangele aber an der Umsetzung: „Es scheitert an der Ganztagsbetreuung, beim Recht auf Bildung und vor allem beim Recht auf Beteiligung“. Bundesweit habe die Kinder- und Jugendhilfe „Mühe, ihre grundlegendsten Pflichten zu erfüllen“, so Andresen. Drei Millionen Kinder in Deutschland lebten in Armut, es fehlten fast 100.000 Erzieherinnen und Erzieher sowie mindestens 14.500 Lehrkräfte.
Internationale Krisen verstärken nationale Probleme
Ebenfalls am Freitagmorgen warnten in München die SOS-Kinderdörfer davor, die Bedrohung für Kinder und Jugendliche weltweit aus den Augen zu verlieren. Kinder nd Jugendliche seien von den zahlreichen Kriegen und Krisen der Gegenwart besonders betroffen. Es gebe über 2,4 Milliarden Kindern, die „unter Ungleichheit, Ausgrenzung und Benachteiligung“ litten, so das Hilfswerk. Internationale Krisen würden nationale Probleme noch verschärfen. So verstärkten beispielsweise in Haiti Naturkatastrophen und Bandengewalt die schlechte soziale Lage. In Bangladesch steige hingegen die Anzahl an Kinderehen und Kinderarbeit.
(kna - ww)
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