Schweiz: Untersuchung gegen Bischöfe verzögert sich
Ende Juni 2023 hat Papst Franziskus den Churer Bischof Joseph Maria Bonnemain beauftragt, eine kanonische Voruntersuchung gegen drei Mitglieder der Schweizer Bischofskonferenz zu führen. Wie das Bistum heute mitteilte, verzögert sich der Abschluss der Untersuchung. Laut Bistumskommunikation ist keine Unterrichtung der Öffentlichkeit durch das Bistum geplant.
Voruntersuchung verzögert sich
Laut Information aus dem Vatikan hätte die von Joseph Maria Bonnemain geführte kanonische Voruntersuchung gegen die Bischöfe Charles Morerod und Jean-Marie Lovey, sowie den in den Ausstand getretenen Abt von Saint-Maurice, Jean Scarcella, bis zum 31. Dezember 2023 abgeschlossen sein sollen.
Auf Nachfrage von kath.ch veröffentlichte das Bistum eine Medienmitteilung. Diese informiert, dass sich der Abschluss der Voruntersuchung leicht verzögern wird. „Diese Woche hat sich Bischof Bonnemain mit den zwei ihn begleitenden Juristen getroffen, um das Ergebnis der Voruntersuchung zu analysieren. Man möchte noch einigen wenigen Fragen nachgehen und den entsprechenden Bericht für das Dikasterium für die Bischöfe ausarbeiten und anschließend nach Rom senden.“
Keine Unterrichtung der Öffentlichkeit geplant
Die Kommunikationsbeauftragte des Bistums, Nicole Büchel, sagt gegenüber kath.ch: Nach Abschluss der Voruntersuchung werde der Bericht an das Dikasterium für die Bischöfe gesandt. „Der Auftrag des Dikasteriums an Bischof Bonnemain ist mit der Übermittlung des Berichts der Voruntersuchung abgeschlossen.“
Eine Unterrichtung der Öffentlichkeit durch das Bistum Chur sei entsprechend nicht geplant. Ob die Schweizer Öffentlichkeit jemals Kenntnis vom Ergebnis der Untersuchung oder den daraus resultierenden Entscheiden erhalten wird, ist aktuell unklar.
Schwere Vorwürfe gegen Schweizer Amtsträger
In einem Schreiben an den Vatikan hatte ein Berner Priester im Mai des vergangenen Jahres schwere Vorwürfe gegen drei Priester des Westschweizer Bistums Lausanne-Genf-Fribourg sowie verschiedene aktive und frühere Mitglieder der Schweizer Bischofskonferenz erhoben. Konkret sind die beiden amtierenden Bischöfe Charles Morerod (LGF) und Jean-Marie Lovey (Sitten) mit Vertuschungsvorwürfen konfrontiert. Dem früheren Abt von Sain-Maurice, Jean Scarcella, der von Amts wegen auch Mitglied der Bischofskonferenz ist, wird sexuelle Belästigung vorgeworfen.
(kath.ch – mg)
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