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Blumen auf einem Grab Blumen auf einem Grab  (ANSA)

D: Sozialpolitiker Alois Glück verstorben

Der frühere bayerische Landtagspräsident und ehemalige Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Alois Glück, ist tot. Der CSU-Politiker starb am Montag im Alter von 84 Jahre in einem Spital in München, wie der Bayerische Landtag mitteilte. Vertreter aus Politik und Religionen würdigten in ersten Reaktionen vor allem Glücks Fähigkeit, unterschiedliche Positionen zusammenzuführen.

Die aktuelle Präsidentin des Zentralkomitees deutscher Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, würdigte Glück laut der Nachrichtenagentur kathpress als „Gesicht der katholischen Zivilgesellschaft in bewegten Zeiten“. Seine Überzeugung, dass sich die Kirche grundlegend wandeln müsse, sei „Mahnung und Ansporn, nicht nachzulassen im Engagement für ein zukunftsfähiges Christsein.“ Das Laienkomitee der bayerischen Katholiken zeigte sich in einer Pressemitteilung bewegt: „Wir verlieren mit Alois Glück einen geschätzten Gesprächspartner, einen guten Ratgeber und einen Menschen, der sich aus vollem Glauben und dem Vertrauen auf die Botschaft Jesu Christi heraus für die Menschen und ein gutes Zusammenwirken in Kirche, Politik und Gesellschaft engagiert hat,“ so der Vorsitzende Joachim Unterländer.

Der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx, bezeichnete Glück in einer Pressemitteilung als „einen tiefgläubigen Menschen, dem, fest verwurzelt in seiner Heimat, der Ausgleich und der Gemeinsinn in der Gesellschaft immer ein Herzensanliegen waren.“ Glück habe immer die Überzeugung erfüllt, „die einzelnen Positionen in gleicher Weise zu Wort kommen zu lassen, zwischen ihnen zu vermitteln und für alle Seiten tragfähige und nachhaltige Lösungen zu finden – was gerade in unserer Zeit nötiger denn je zu sein scheint“, so Marx. Glück sei ein „Brückenbauer“ gewesen und habe für eine „neue Gesprächskultur“ in der katholischen Kirche Deutschlands gesorgt.

Es ging ihm nie um die eigene Person

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder bezeichnete Glück als „einen der größten und bedeutendsten Politiker der CSU“ und eine „starke Stimme und moralische Instanz“. Laut Landtagspräsidentin Ilse Aigner sei es Glück nie um die eigene Person gegangen. Er habe vielmehr durch Weitsicht und kluge Argumente überzeugt. CDU-Chef Friedrich Merz schloss sich den Würdigungen an: „Mit Alois Glück verlieren wir nicht nur einen überzeugten Demokraten, sondern auch einen Mann der Sozialpolitik und einen engagierten Laien in der katholischen Kirche, der eine große Lücke hinterlässt. Er war auch für mich ein ermutigender und angenehmer Gesprächspartner.“

Auch die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München, Charlotte Knobloch, erinnert an Glück als „langjährigen Mitstreiter für eine freie und offene Gesellschaft“, der zudem stets klar auf die Gefahren für die Demokratie hinwies.

Prägende Gestalt in Politik und Kirche

Der gelernte Landwirt Glück hatte die bayerische Landespolitik und den deutschen Laienkatholizismus jahrelang geprägt. Er war 38 Jahre lang bayerischer Abgeordneter, führte 15 Jahre lang die CSU-Fraktion. 2003 wurde er zum Parlamentspräsidenten gewählt. Von 2009 bis 2015 war er Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken.  

(kna, kap, erzbistum münchen freising – ww) 

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26. Februar 2024, 14:56