D: Nuntius ruft Bischöfe zu Perspektivwechsel auf
In seinem Grußwort zu Beginn der Frühjahrstagung der Bischöfe in Augsburg sagte Nuntius Nikola Eterovic am Montagabend unter Verweis auf ein Zitat von Papst Franziskus, es sei „wichtig, keine nach innen gerichtete Haltung einzunehmen, sondern ,hinauszugehen‘, um die christliche Botschaft in alle Bereiche zu tragen“.
Weiter betonte er: „Eine Kirche, die sich hauptsächlich mit sich selbst beschäftigt, erkrankt an Selbstbezogenheit. Die Kirche hingegen ist Mission.“ Diese sei angesichts der in Deutschland weit verbreiteten Unkenntnis über den Glauben der Christen nötiger denn je.
Erneut erinnerte Erzbischof Eterovic an den Brief, den Papst Franziskus im Jahr 2019 an alle Katholiken in Deutschland schrieb und der aus Sicht des Papstes bis heute viel zu wenig beachtet worden sei. In diesem Schreiben komme 15 Mal das Wort „Evangelisierung“ (Verkündigung der Botschaft) vor und zehnmal das Wort „Freude“, betonte der Nuntius.
Zur aktuellen Debatte um den jüngsten Brief der vatikanischen Führungsebene an die deutschen Bischöfe äußerte sich der Nuntius nicht ausdrücklich. In dem Brief hatten die Kurienkardinäle Parolin, Fernandez und Prevost mit Zustimmung des Papstes eindringlich darum gebeten, die geplante Abstimmung der deutschen Bischöfe über die Gründung eines „Synodalen Ausschusses“ auszusetzen. In dem Ausschuss sollten künftig Laien und Bischöfe gemeinsam über die Geschicke der katholischen Kirche in Deutschland entscheiden.
Die geplante Abstimmung über die Satzung des Ausschusses wurde nach dem Brief aus Rom kurzfristig abgesagt. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing sagte, über diesen Einspruch könne man nicht hinweggehen. Die Sorgen des Vatikans ließen sich aber inhaltlich entkräften. Die Reformen müssten weitergehen.
(kap – pr)
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